Bedrohte Tierart Krefelder Zoo trauert um Baumkänguru-Mann Wango
Krefeld · Trauer im Krefelder Zoo: Die Tierpfleger hatten eine außergewöhnlich enge Bindung zu dem sehr „besonderen Schützling“. Nun ist das Baumkänguru Wango verstorben.
Der Krefelder Zoo trauert um ein Mitglied der Baumkänguru-Familie. Die Zoomitarbeiter mussten sich Wango verabschieden, einem „besonderem Schützling“, wie der Zoo mitteilt. Schon in den vergangenen Jahren habe Wango immer mehr abgebaut. Deshalb sei er von den Tierpflegern besonders umsorgt worden und dabei habe sich eine enge Bindung entwickelt. Umso schwieriger sei nun der Abschied gefallen.
Baumkängurus haben im Krefelder Zoo eine besondere Stellung, da Direktor Wolfgang Dreßen das europäische Zuchtbuch für diese Spezies führt. Zahlreiche Jungtiere in anderen Tierparks stammen vom Krefelder Zuchtpaar Summer und Bud ab und leben nun in ganz Europa.
Auch Wango ist ein Sohn der beiden. Da sich schon im jugendlichen Alter zeigte, dass er charakterlich auf seinen Vater kam, wurde er als neuer Zuchtmann ausgewählt und konnte in Krefeld bleiben. Mit den Weibchen Shara und Belisi hatte Wango insgesamt siebenmal erfolgreich Nachwuchs. Dass er sich anders als sonst üblich mit zwei Weibchen fortpflanzte, ist auf das Geschick der Tierpfleger und Wangos friedliches Wesen zurückzuführen. Denn normalerweise ordnete er sich den dominanten Weibchen unter, nur während der Paarungszeit forderte er nachdrücklich sein Recht ein.
Inzwischen gibt es mit Weibchen Kopi, das aus dem Zoo im australischen Melbourne stammt, und Männchen Kolembi, der aus Frankfurt nach Krefeld gekommen ist, ein neues Paar im Krefelder Zoo auf dem nun die Hoffnungen ruhen. Belisi ist zur Zeit in Frankfurt auf „Hochzeitreise" und Shara derzeit sozusagen Single.
Baumkängurus sind wie zahlreiche andere Tiere in freier Wildbahn bedroht. Es wird Jagd auf sei gemacht. Und durch Überbevölkerung und Abholzung des Regenwaldes ist das Überleben für sie schwer.