Konzept Parken soll für Bewohner der Innenstadt einfacher werden

Krefeld · Konzept liegt vor: Höchstparkdauer auf zwei Stunden begrenzt. City-Stellflächen bald alle kostenpflichtig?

Das Parkleitsystem in der Krefelder Innenstadt ist veraltet und soll durch ein neues Parkraumkonzept ersetzt werden.

Foto: ja/Bischof, Andreas (abi)

Auf der Suche nach einem Parkplatz am Straßenrand in der Innenstadt entsteht schnell der Eindruck, es gebe zu wenig Parkplätze. „Grundsätzlich ist das Parkraumangebot ausreichend“, lautet das Fazit des von der Stadt beauftragten Parkraumkonzeptes Innenstadt (PKI), das als erstes jetzt in der gemeinsamen Sitzung von Bau- und Planungsausschuss am kommenden Mittwoch behandelt wird. In dem Konzept werden jedoch auch die Defizite deutlich. Das Parkleitsystem ist veraltet, die Parkhäuser qualitativ unterschiedlich, vor allem bei der Suche nach kostenfreien Parkplätzen gibt es Engpässe in der Stadt und manche Quartiere sind bei der Suche nach einem Parkplatz stärker belastet als andere. Auch Bewohner, denen innerhalb der Ringe 1119 Parkplätze zugeteilt sind, haben bei der Suche oft das Nachsehen. Das soll sich durch das neue Parkraumkonzept Innenstadt ändern.

Keine kostenfreien Parkplätze innerhalb der vier Wälle. Innerhalb der Innenstadt-Ringe stehen insgesamt 18 166 Parkplätze zur Verfügung: 8028 davon im öffentlichen Straßenraum, 5584 Stellplätze in Parkhäusern und 4554 auf privater Fläche. Innerhalb der vier Wälle sind es 1972 im öffentlichen Straßenraum, 5551Stellplätze in Parkhäusern und 1133 auf privater Fläche, insgesamt 8656. Eine Untersuchung der Parkdauer hat ergeben, dass etwa 32 Prozent der belegten Parkplätze am Werktag durch Parker mit einer Höchstparkdauer von einer Stunde in Anspruch genommen werden. Am Samstag sind es 25 Prozent der Parkenden, die weniger als eine Stunde den Parkplatz nutzen. Weitere 22 Prozent der Parkenden am Werktag bzw. weitere 18 Prozent am Samstag nutzen den Parkplatz nicht länger als zwei Stunden. Demzufolge verlassen zirka die Hälfte der Parkenden den Parkplatz bereits nach weniger als zwei Stunden wieder.

Deshalb sollte laut PKI die Höchstparkdauer mit Parkscheibe von drei auf zwei Stunden reduziert, die Mindestparkzeit von bislang 30 Minuten auf 15 halbiert und alle Parkflächen kostenpflichtig werden (bei einer Gebühr von zwei Euro die Stunde). Dadurch entstehen einerseits 600 zusätzliche Parkplätze, gebietsfremde Langzeitparker könnten aus der Innenstadt verdrängt und die Parkflächen schneller wieder von anderen Kurzzeitparkern belegt werden.

Bewohnerparken in der Innenstadt. Die Bewohnerparkberechtigung soll sich nicht nur auf wenige Straßen beziehen, sondern auf den kompletten Bereich innerhalb der Ringe, dazu zählt auch die Innenstadt. Mit dem Kauf eines Bewohnerparkausweises sollen die Anwohner die öffentlichen Parkplätze künftig unbegrenzt nutzen können, im Gegensatz zu den Parkern, die für maximal zwei Stunden einen Parkschein gezogen haben. Ausgenommen vom Bewohnerparken soll jedoch die Königstraße zwischen Markt- und Rheinstraße sein. „Insbesondere die Kunden des Einzelhandels bevorzugen Parkplätze in unmittelbarer Nähe der Einkaufsmöglichkeiten“, lautet eine Feststellung des beauftragten Büros. Es wirft deshalb die Frage auf, ob durch eine Anpassung des Parkraumbewirtschaftungskonzeptes die Anforderungen dieser Nutzergruppe stärker berücksichtigt werden. Nach der Vorlage des Abschlussberichts des Gutachtens Ende 2016 hatte der Einzelhandelsverband Krefeld eine weiterhin gute Erreichbarkeit der City mit ausreichend Parkmöglichkeiten gefordert.

Parkraumkonzept nicht ohne Mobilitätskonzept. Bevor über ein Parkraumkonzept entschieden werden kann, müsse ein Mobilitätskonzept her, hatte die CDU 2016 gefordert. Das liegt jetzt auch vor und ist Thema im Ausschuss.