Sanierung Einstige Comeniusschule ist nach Sanierung ein Schmuckstück

Mitte. · Seit über 20 Jahren gehört das Gebäude an der Schwertstraße der Psychosozialen Hilfe Krefeld – die freut sich über die Modernisierung.

Leiterin Andrea Kröckert-Devos (r.) und Stellvertreter Marcel Hebermann am Haupteingang an der Schwertstraße.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Das Gebäude strahlt bei Sonnenschein mit seiner hellgrauen Fassade und den großen Sprossenfenstern, die auf der ersten und zweiten Etage unterschiedliche Bögen zieren. Seit Januar ist es nach dreijähriger Sanierung fertig, für Juni war die Feier geplant. Dann kam Corona, jetzt soll alles 2021 nachgeholt werden.

Viele ehemalige Schüler sind
zu Besuch gekommen

Aber die Psychosoziale Hilfe Krefeld e.V. wollte den Stolz des Erreichten jetzt gerne zeigen. Und das Ergebnis lässt auch die Mitarbeiter strahlen. Drei Jahre wurde renoviert, alles im laufenden Betrieb. „Das war nicht ganz einfach“, sagt Andrea Kröckert-Devos, die fachliche Leiterin der Einrichtung. Jetzt aber sei das Gebäude nach neusten Regeln des Brandschutzes und der Wärmedämmung auf modernstem Stand. 1996 hatte der Verein das Gebäude von der Stadt erworben. Einst hatte dort an der Schwertstraße 135 die Comeniusschule ihre Heimat. Das genaue Datum, wann die Comeniusschule an der Schwertstraße ihren Betrieb aufnahm, sei ungewiss, sagt Marcel Habermann, stellvertretender Leiter an der Schwertstraße. Das Gebäude sei von Anfang des vergangenen Jahrhunderts, also rund 100 Jahre alt. Nach gut 70 Jahren hatte die Schule dann ihre Schuldigkeit dort getan. Sie siedelte zur Mariannenstraße um. Dort wurde sie dann vor fünf Jahren als Förderschule aufgelöst.

Die beiden Bauten verbindet ein gläserner Mitteltrakt.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Gut 30 Jahre kümmert sich die Psychosoziale Hilfe Krefeld um Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Mitgründer waren 1988 u.a. Eva Staudacher, langjähriges Mitglied im Rat der Stadt, auch Dr. Helmut Devos war dabei, Ltd. Medizinaldirektor im Strafvollzug, ehemals im Gesundheitsamt Krefeld.

Leiterin Andrea Kröckert-Devos berichtet bei der Besichtigung von spontanen Besuchen ehemaliger Schülerinnen und Schülern. Andrea Kröckert-Devos: „Die Besuche haben uns auch überraschend und gleichermaßen gefreut.“ Und viele hatten Anekdoten vergangener Jahrzehnte zu berichten. So hätte etwa an der Mittelsäule in jedem Klassenzimmer ein Ofen gestanden. Die Kinder hätten nach dem Krieg von zu Hause abwechselnd Briketts mitbringen müssen, die verfeuert wurden. Ansonsten wäre es im Winter unangenehm kalt gewesen.

Von der Schwertstraße ist der Anbau im Hof nicht zu erkennen. Vorne waren die jüngeren Jahrgänge der Volksschule untergebracht. Im hinteren Backsteinbau - einem eigenen Gebäude – die älteren Schüler. Wie es meist ist bei Umbauten, zumal solchen, die nach Richtlinien des Denkmalschutzes zu erfolgen haben, wurden Planer und Vereinsmitglieder mitunter überrascht. So etwa mit dem durchaus beachtlichen Höhenunterschied der beiden Baukörper. Jetzt sind beide Gebäude mit einem gläsernen Mittelbau verbunden – fünf Stufen geht man nun in den Hofbau hoch. In dem Mitteltrakt sind Aufzug und Toiletten untergebracht, somit wurde für das gesamte Gebäude die Barrierefreiheit hergestellt.

80 Menschen werden täglich im Hause betreut, niemand stationär. Die Menschen kommen für Stunden am Tag ins Haus, werden angeleitet und unterstützt, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Gruppen sind mit rund 15 Plätzen ausgelastet. Darüber hinaus werden aber auch Freizeitaktivitäten wie Kino und Theater angeboten.