Ausstellung Erste Ausstellung bringt Farbe in die Wohnstätte

Inga Fu und Walter W. Ziegler zeigen bis Dezember eine Auswahl ihrer Skulpturen und Malereien.

Walter W. Zieglers Arbeiten sind farbenfroh und jede ist ein Unikat. Der Künstler lässt sich einfach treiben, so entstehen seine Skulpturen.

Foto: Andreas Bischof/Andreas Bischof Tel.+49(0)171285

Es gibt Dinge und Menschen, die passen einfach toll zueinander. Die Künstler Inga Fu und Walter W. Ziegler beispielweise, die sich vor mehr als 40 Jahren an der Goldschmiedeschule kennenlernten und seither gemeinsam durchs Leben gehen. Aber nicht nur die Künstler selbst harmonieren miteinander und ergänzen sich, auch ihre Arbeiten bilden mittlerweile beinahe eine Einheit. Und letztlich passen diese Arbeiten wunderbar in das neue Verwaltungsgebäude der Wohnstätte Krefeld – fast, als seien sie extra dafür gemacht worden. Zu sehen sind die Malereien und Skulpturen ab Donnerstag, 22. August.

Es ist die erste Ausstellung im neuen Verwaltungsgebäude der Wohnstätte an der Petersstraße – dort, wo einst die bekannte Krefelder Werkkunstschule stand. „Wir möchten die Tradition der Werkkunstschule gern ein kleines bisschen weiterleben lassen“, sagt Wohnstätte-Vorstand Thomas Siegert. Nicht nur durch den Erhalt der denkmalgeschützten Außenwand, sondern auch durch wechselnde Kunstausstellungen.

Mit den Malereien von Inga Fu und den Skulpturen von Walter W. Ziegler kommt mächtig Farbe in das moderne Verwaltungsgebäude. Farbe, die toll zu dem Design mit viel Sichtbeton, Glas und Eichenholz passt und in den Räumen und Gängen super zur Geltung kommt.

Dieses Deko-Nilpferd hat Walter W. Ziegler beim Einkaufen entdeckt und in seine Arbeit mit einfließen lassen.

Foto: Andreas Bischof/Andreas Bischof Tel.+49(0)171285

Die Künstler
arbeiten intuitiv

Beide Künstler arbeiten sehr intuitiv und lassen sich im Entstehungsprozess ihrer Arbeiten treiben. „Ich habe zwar eine gewisse Vorstellung davon, wie ein Bild werden soll, wenn ich beginne“, erklärt Inga Fu ihre Arbeitsweise. Oft entspreche das Ergebnis am Ende aber nicht mehr ganz dieser Vorstellung, weil sie zwischendurch neue Ideen einarbeite oder andere verwerfe.

Inga Fu nutzt lasergefäste HP-Platten, die anschließend in die gewünschte Form geschnitten werden. Die entstandenen Linien akzentuiert sie mit Farben, dazau arbeitet sie ganz unterschiedliche Bausteine in ihre Bilder ein – von Plexiglas-Elemten bis hin zu kleinen Metallnieten. Auf diese Weise entstehen Arbeiten, die den Betrachter immer wieder Neues entdecken lassen, die je nach Entfernung eine ganz andere Wirkung haben und die vor allem viel Spielraum für Interpretation bieten. Und genau das sollen sie auch, sagt die Künstlerin. „Der Betrachter soll sich damit auseinandersetzen.“

Für die Skulpturen ihres Mannes Walter W. Ziegler gilt das Gleiche, auch er überlässt dem Betrachter die Freiheit, seine Werke auf seine ganz persönliche Art zu interpretieren. Und auch er lässt sich in seiner Arbeit von spontanen Ideen treiben. „Ich mache keine Zeichnungen vorab“, sagt er. Vielmehr stehe am Anfang einer Arbeit ein Material, das ihn anspricht und zu dem ihm ein Einfall kommt. Das kann ein Fundstück sein, etwas, das er in einem Geschäft findet oder das jemand anderes weggeworfen hat. Dieses Material kombiniert der Künstler dann mit anderen Materialien, Formen und Farben. „Mein Atelier ist voll mit verschiedenen Materialien, die ich verwende und kombiniere.“ Auch die bunten Plexiglas-Elemente oder Metallnieten, die in Bildern seiner Frau zu finden sind, verarbeitet Walter W. Ziegler. „Diese Nieten finde ich einfach toll und verwende sie schon lange“, sagt der Künstler. Seine Frau und er seien sich in ihren Arbeiten mittlerweile so nah gekommen, dass auch sie nun die Nieten verarbeite.

Malerin Inga Fu arbeitet mit gefrästen Untergründen auf HP-Platten.

Foto: Andreas Bischof/Andreas Bischof Tel.+49(0)171285

Die Schau ist beim
Südgang zu sehen

Übrigens erst, seit das Künstler-Ehepaar in Krefeld lebt. „Ich habe vorher schon gemalt“, sagt Inga Fu, „aber ganz anders“. Die Art und Weise, wie die beiden nun arbeiten, habe sich erst mit dem Umzug in die Stadt entwickelt. Vorher lebten und arbeiteten die beiden lange in Düsseldorf und Meerbusch, 2011 kamen sie nach Krefeld. Ausgestellt haben sie seither schon in der Volksbank am Dionysiusplatz und zuletzt in einem leerstehenden Ladenlokal an der Hochstraße.

Eröffnet wird ihre neue Schau am Donnerstag um 14 Uhr. Bis zum 12. Dezember sind die Arbeiten anschließend im Gebäude an der Petersstraße 121 zu sehen. Geöffnet ist montags bis donnerstags von 8 bis 17.30 Uhr sowie freitags von 8 bis 13 Uhr. Auch zum Südgang am 10. und 17. November soll die Ausstellung zu sehen sein.