Forstwald. Forstwaldschule ist ein Vorbild beim Streitschlichten
Forstwald. · Die Grundschule erhält als erste Schule in Krefeld das BMM-Qualitätssiegel.
Als erste Krefelder Schule konnte die Forstwaldschule das Qualitätssiegel des Bensberger-Mediations-Modells in Empfang nehmen. Die offizielle Vertreterin des Mediatorenprogramms, Meike Mennekes, hat es nun übergeben. Die ehemalige Schulleiterin ist begeistert: „Nur wenige Schulen setzen das Bensberger Modell so vorbildlich um.“
Beim Betreten des Schulgebäudes springt jedem sofort eine Holzbank ins Auge, gestaltet von Schülern der dritten Klasse. Auf ihr prangt nun in bunten Farben das Wort „Friedensbank“. Rundum sind Plakate an der Wand befestigt, ebenfalls kreative Werke der Schüler. Zudem hängen drei ausgedruckte Regeln an der Wand: „Ausreden lassen“, „Zuhören“ und „Nicht beschimpfen“.
Die Forstwaldschule ist eine von sechs BMM-Schulen
„Bereits bei der Planung des Unterrichts achten wir darauf, die Inhalte sowohl am Lehrplan als auch an der Lebensrealität unserer Schülerinnen und Schüler zu orientieren“, sagt die Schulleiterin Beathe Gather. In den vergangenen Jahren scheinen die Themen Streit und Mobbing merklich an Bedeutung zu gewinnen – „das liegt nicht nur an mehr Schülern mit Migrationshintergrund“, sagt Gather. Doch müsse man aufgrund von Sprachschwierigkeiten auch auf andere Dialogvarianten zurückgreifen. Darum setzt die Forstwaldschule sehr stark auf Bildergeschichten.
Mit dem BMM-Qualitässiegel beweise die Schule, dass sie vor Ort eine konstruktive Konfliktkultur aufbaut. Zwei Jahre besuchte die Lehrerin Nicole Frank die Fortbildungen zum Thema Streitschlichtung im Schulalltag. Diese Arbeit hat sich ausgezahlt. Sie selbst erzählt, dass sie sich jedes Mal auf diese Tage gefreut hat. Die Begeisterung ist ihr deutlich anzumerken. Das weitere Kollegium wurde schulintern angelernt: „Jeder muss sich verantwortlich fühlen mitzuhelfen“, sagt Mennekes. Verantwortlich dafür, den Schülern Schlüsselkompetenzen für ein friedliches Miteinander zu vermitteln. Das BMM-Modell setzt dabei auf Verhaltensstrukturen wie Ehrlichkeit und Selbstständigkeit.
Wie kann es weitergehen? In Zukunft werden auf der neuen Friedensbank die Streithelfer sitzen. Jeweils zwei Drittklässer sollen in den Pausen über das Hofgelände patrouillieren und im Idealfall, ohne direkte Hilfe der Lehrer, Streitigkeiten beilegen können. Zudem gibt es Zusatzqualifikationen des BMM-Siegels, beispielsweise zum Thema Mobbing, dem die Schule weitere Aufmerksamkeit widmen möchte. Und in vier Jahren gibt es Besuch – dann wird die Umsetzung der BMM-Ziele überprüft.