Krefeld-Image: Hightech statt Samt und Seide?
Investor Joachim Tenkhoff kritisiert Krefeld-Image: Stadt sollte mit Industriefirmen und nicht mit textiler Vergangenheit werben.
Krefeld. Klare Worte fand Joachim Tenkhoff am Montag Abend beim Investoren-Kongress im Le Palais am Ostwall: „Krefeld hat ein Imageproblem“, sagte jener Berliner Unternehmer, der derzeit das ehemalige Horten-Haus für rund 40 Millionen Euro zum Ostwall-Carree umbauen lässt. „Samt und Seide steht für Stillstand, aber Krefeld hat den Strukturwandel geschafft. Das müssen Sie nach außen viel besser verkaufen“, sagte Tenkhoff.
Er verwies auf Unternehmen wie Siemens und Bayer, die schon lange in der Stadt verankert sind, aber auch auf Neuansiedlungen wie den chinesischen Baumaschinenhersteller XCMG oder den japanischen Sportartikel-Hersteller Asics. „Krefeld ist voller Hightech und Dynamik, aber das Image wirkt hausbacken“, so Tenkhoff, der für seinen Vorstoß viel Beifall erhielt.
Ein großes Lob zollte der Unternehmer Oberbürgermeister Gregor Kathstede und Planungsdezernent Martin Linne. „Sie können sich zu dieser Verwaltung gratulieren“, sagte Tenkhoff. „Das Machbare wird in dieser Stadt gemacht, und zwar schnell.“
Kathstede hatte den Kongress eröffnet und sich zur erhofften Ansiedlung der Textilkette Peek & Cloppenburg an der Friedrichstraße geäußert. „P&C will und wird nach Krefeld kommen“, so der Verwaltungschef. Einen Zeitpunkt, wann die Entscheidung fällt, nannte er nicht.
Laut Tenkhoff könne P&C für Krefeld eine überragende Rolle spielen. Wie sein Hauptmieter im Ostwall-Carree, die irische Textilkette Primark, sei P&C ein Anbieter, der die Käufer in die Innenstadt ziehe. Dies gelte auch für die US-Spielwarengruppe Toys’R’Us, die ebenfalls ins Ostwall-Carree komme.
„Bis vor ein paar Jahren ist so ein Unternehmen auf die grüne Wiese gegangen, aber jetzt wollen sie in die City“, berichtete Tenkhoff. Das sei ein gutes Beispiel für den Trend, der eindeutig zurück in die Innenstadt gehe.