Kaiser-Wilhelm-Museum Kritik am Entwurf für Neugestaltung des KWM-Cafés

Grüne fordern Ausschreibung, an der sich regionale Designer, Innenarchitekten und Studenten beteiligen können.

So soll das Museum nach Vorstellung von Designer Robert Stadler zukünftig aussehen.

Foto: Studio Robert Stadler

Geht es nach Katia Baudin, soll das Café im Kaiser-Wilhelm-Museum bis zum Sommer 2020 umfassend umgestaltet werden. Die Museumschefin hat dazu einen Entwurf vom in Paris lebenden Wiener Designer Robert Stadler anfertigen lassen, dessen Umsetzung rund 420 000 Euro kosten würde - und der stößt nicht nur auf Begeisterung.

Die Ratsfraktion der Grünen bemängelt, dass bereits der Ansatz falsch sei: „Die Vorstellung, ein brandneues Outfit löse die strukturellen Probleme des Museumscafés, erscheint uns mehr als lebensfremd. Natürlich sehen auch wir die Notwendigkeit, dass Akustik und Aufenthaltsqualität des Raumes verbessert werden müssen. Aber die größten Schwierigkeiten bestehen doch in den ungünstigen Rahmenbedingungen, unter denen eine erfolgreiche Gastronomie im KWM bisher stets scheiterte“, so die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Heidi Matthias.

Die zu kleine Küche in Kombination mit einer fehlenden Dampfabzugsanlage, die die Zubereitung von warmen Speisen kaum ermögliche und nicht zuletzt die versteckte Lage des Cafés seien Mängel, die weder ein künstlerisches Gestaltungs- noch ein cleveres Gastronomiekonzept so ohne weiteres überwinden könnten, ist die Auffassung der Grünen.

Die derzeitige Einrichtung sei
erst wenige Jahre alt

Auch die Entscheidung, einen österreichischen Designer zu beauftragen, anstatt einen Wettbewerb auszuschreiben, an dem sich sowohl Krefelder Designer und Innenarchitekten als auch der Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein hätten beteiligen können, sei „ungünstig“.

Weiterhin stößt den Grünen übel auf, dass überhaupt schon wieder eine neue Einrichtung angeschafft werden soll - wurde die derzeitige doch erst zur Eröffnung des Museums im Sommer 2016 komplett neu gekauft. Diese „Verschwendung“ werde man nicht mittragen, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Beschluss des Kulturausschusses am 25. September, die Thematik mit Hinzunahme eines Fachmenschen aus der Gastronomie in der nächsten Sitzung weiter zu beraten, lasse aber hoffen, dass es vielleicht doch noch zu einer „vernünftigen“ Entscheidung in Sachen Museumscafé kommt.

„Wir werden für die November-Sitzung einen Antrag stellen, in dem wir im Sinne eines Bürgermuseums die Ausschreibung eines Gestaltungswettbewerbs zur Verbesserung der Akustik und Aufenthaltsqualität des Raumes unter weitestgehender Einbeziehung des vorhandenen Mobiliars fordern. Dabei setzen wir auf die Unterstützung der anderen Fraktionen“, so Ria Schneider und Heidi Matthias, die grünen Vertreterinnen im Kulturausschuss.