Knapp 3000 mit Minijob Immer mehr Rentner in Krefeld müssen etwas dazuverdienen

Es werden immer mehr: 2923 Krefelder Ruheständler haben Minijob und verdienen nebenbei etwas dazu.

Symbolbild.

Foto: dpa/Jan Woitas

Immer mehr Rentner in Krefeld müssen etwas dazuverdienen, weil die Rente nicht ausreicht. Zu diesem Ergebnis kommt der Stadtverband Krefeld des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) nach einer Analyse zur Entwicklung der Erwerbstätigkeit der über 65-Jährigen.

„Die Rentenkürzungsprogramme der vergangenen Jahre produzieren Altersarmut. Schon heute sind viele Rentnerinnen und Rentner gezwungen dazuzuverdienen. Die Frage ist, wie lange die Menschen das durchhalten. Sicher ist, dass irgendwann Schluss ist mit dem Minijob und die Rente auf Niedrigniveau verbleibt. Die Lösung der Rentenfrage kann folglich nicht im dauerhaften Hinzuverdienen von Ruheständlern liegen“, sagt der DGB-Stadtverbandsvorsitzende Phillip Einfalt.

Der DGB-Untersuchung zufolge waren Ende März in Krefeld 2923 Personen über 65 Jahren in Minijobs beschäftigt. Zum selben Stichtag fünf Jahre zuvor waren es 2533. Das bedeutet eine Steigerung von 15,4 Prozent. Von den Minijobbern waren im März 1479 Männer und 1444 Frauen, was die Schlussfolgerung zulasse, dass beide Geschlechter gleich betroffen sind, obwohl die aktuelle Rentenhöhe von Frauen auch in Krefeld mit durchschnittlich 625 Euro im Monat deutlich hinter der der Männer mit 1129 Euro zurücksteht, so der DGB.

Verantwortlich für den Anstieg der Minijobs bei Ruheständlern ist für den DGB die Rentengesetzgebung. Lag das Rentenniveau im Jahr 2000 noch bei 53 Prozent des Durchschnittslohns, beträgt es aktuell nur noch rund 48 Prozent und könne bis 2030 auf 45 Prozent absinken. „Eine Rente, die im Jahr 2000 beispielsweise 1000 Euro betrug, ist im Jahr 2030 nur noch 800 Euro wert. Diese Politik erzeugt Altersarmut und muss umgekehrt werden“, so Einfalt.