Hauptbahnhof Kritik an „Food statt Fahrkarten“ im Hauptbahnhof

Krefeld · Tickets sollen laut CDU künftig in der Buchhandlung verkauft werden. Reisezentrum könnte Imbiss werden.

Mitte Dezember schließt das DB-Reisezentrum im Krefelder Hauptbahnhof.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die „angebliche Rettung“ des personenbedienten Fahrkartenverkaufs im Krefelder Hauptbahnhof hat die CDU Mitte massiv kritisiert. Vergangene Woche hatte die Stadtverwaltung berichtet, dass sie vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die Zusage bekommen hat, es werde auch weiterhin eine Vertriebsstelle im Krefelder Hauptbahnhof für den Verkauf von Fernverkehrstickets geben. Oberbürgermeister Frank Meyer habe sich dafür in Gesprächen persönlich eingesetzt.

Dazu sagt die Vorsitzende der CDU Krefeld-Mitte, Carla Stomps: „Nach meinen Informationen wird Transdev sowohl die VRR-Tickets als auch die Fernverkehrstickets im Presse-&-Buch-Ladenlokal im Hauptbahnhof vertreiben, und zwar mit dem vorhandenen Personal. Bei den zu erwartenden Umsatzzahlen gehe ich davon aus, dass es zu chaotischen Verhältnissen kommen wird, sowohl was die Räumlichkeiten als auch die Kompetenzen angehen wird.“ Der Oberbürgermeister habe „schlecht verhandelt“. Stomps fordert ihn zu Nachverhandlungen auf.

Bahn soll Mieter aus Gastro- oder Bekleidungsbereich bevorzugen

Weiterhin will die CDU erfahren haben, dass es im bisherige Reisezentrum künftig „Food statt Fahrkarten“ geben soll: Die DB AG bevorzuge hier scheinbar einen Mieter aus dem Food-/Bekleidungsbereich. Der DB Vertriebe habe dagegen eine private Agentur als Nachmieter vorgeschlagen, die in NRW bereits an anderen Standorten Tickets für den Fern- und Nahverkehr verkaufe. Eine Nachfolgeagentur im Reisezentrum wäre nach Auffassung von Carla Stomps „wichtiger für die Stadt als ein weiterer Döner-Laden oder Asia-Imbiss“. Die CDU-Politikerin fordert die Bahn AG auf, dafür zu sorgen – auch wenn ein Döner-Laden möglicherweise profitabler sei.

Die Bahn sagt dazu: „Zur künftigen Nutzung des Reisezentrums können wir noch keine Aussage treffen.“ Grundsätzlich sei man an einem „ausgewogenen Branchenmix“ in den Bahnhöfen interessiert.

 Das Reisezentrum wird zum 15. Dezember geschlossen. Grund: Den Verkauf von VRR-Tickets übernimmt ab diesem Zeitpunkt das Unternehmen Transdev, nur durch den Verkauf von Ferntickets sei das Reisezentrum aber nicht finanzierbar, sagt die Bahn.