Hiphop-Tanzfestival Majid Kessab lädt zur Summerweek
Krefeld · Eine Woche veranstaltet der Got-to-Dance-Gewinner ein Tanzfestival in Krefeld.
Als Tänzer ist Majid Kessab schon viel um den Globus gereist. Er hat viel gesehen, viel erlebt und viel gewonnen. In der Prosieben-Fernsehsendung „Got to Dance“ begeisterte er 2014 das Publikum mit einer Mischung aus Robot und Breakdance, einem Stil, den er selbst entworfen hatte und MaGilla nannte. Er gewann den Wettbewerb, wie auch zweimal die Weltmeisterschaft im Hip-Hop. Seit sechs Jahren schon betreibt er mit seinen Kollegen Mohamed Elkaddouri und Marco Goncalves die Tanzschule Area 47, heute an der Ritterstraße gelegen, gegenüber der U76-Haltestelle Dießem. Aber damit nicht genug. Das Trio will den urbanen Tanz nun einer breiteren Öffentlichkeit in einem Festival reizvoll präsentieren. Dazu organisiert das Haus vom 29. Juli bis zum 4. August eine Reihe von Veranstaltungen, Workshops und Feste im gesamten Stadtgebiet in der sogenannten „Summerweek 47“.
In der Woche werden bis
zu 1500 Gäste erwartet
Darunter ist auch ein Tanzwettbewerb am 3. August mit Profis aus aller Welt in der Shedhalle. Vor allem der internationale Charakter steht im Vordergrund. Kessab und seine beiden Mitgründer erwarten bis zu 1500 Gäste aus aller Welt und der Umgebung im Verlauf der Woche. „Wir wollen für die im Sommer Daheimgebliebenen etwas anbieten. Es gibt in diesem Bereich nicht viele Veranstaltungen in Krefeld, wo so viele internationale Leute kommen“, sagt Majid Kessab.
Der 26-Jährige tanzt seit 16 Jahren. Sein Vater war als Folklore-Tänzer aktiv. Er machte ihn nach. Seine Schwester sah sein Talent und „zwang ihn dann dazu“ zum Hip-Hop zu gehen, wie er scherzhaft erzählt. Kessab ist erfolgreich und gründete mit seinen Partnern die Tanzschule, die nun im sechsten Jahr besteht. Mohamed Elkaddouri ist ebenfalls seit 16 Jahren aktiv, macht Breakdance. „Ich fand es interessant, wie die Leute sich auf dem Kopf drehen“, sagt der 28-Jährige. Die Akrobatik, der Spaß. Auf der Straßenmodenschau lernten sich die drei Krefelder einst kennen. Marco Goncalves, 28, leitet das Studio seit zwei Jahren. Er ist kein Trainer, eher ein Manager. Kessab: „Wir bauen uns immer weiter auf. Wir haben uns alles selbst beigebracht.“ Das Programm der sechs Tage umfasst neben Workshops und Formationstänzen auch Frage- und Antwort-Stunden mit Künstlern, Kino unter freiem Himmel im Schlachtgarten, Block Partys auf dem Parkplatz der Tanzschule, Poetry Slams, House- und Vogue-Partys, aber auch Feiern nach den Events im Traffic Club am Hauptbahnhof – dabei soll sogar der Sänger Dante Thomas („Miss California“) vorbeischauen. Dozenten werden vortragen. Daneben soll es auch Theateraufführungen zum Thema Tanzsport geben. Zudem steigt am 4. August noch eine Qualifikation für das Weltfinale Fusion Concept in Paris. Der Rahmen wird weit gespannt.
Beim großen Tanzwettbewerb werden sogar Profi-Teilnehmer aus Amerika, Frankreich, Estland oder Großbritannien erwartet. „Wir werden keine Konzerte veranstalten, sondern nur Dance Battles“, sagt Kessab. Dabei soll aber nicht nur die Szene unter sich sein. Es geht vor allem darum, den urbanen Tanz, der nach Aussage Goncalves längst „nicht mehr nur eine Jugendkultur ist“, einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen. „Wir möchten über die Zielgruppen hinaus gehen. Auch die Krefelder sollen kommen, auch viele Jugendliche“, sagt Kessab. Für jeden soll in dieser Woche etwas dabei sein. „Es ist eine große kulturelle Sache“, meint Marco Goncalves. Viele Mitglieder und Teilnehmer der Tanzschule seien bereits in die Nähe gezogen. Die Area 47 erweist sich offenbar auch als Anziehungspunkt über die Stadtgrenzen hinaus, nicht nur bei der „Summerweek 47“. Kessab: „Wir laden die Leute nicht extra ein. Sie sagen: Wir wollen von denen lernen.“