Zwei Verhandlungstage Prozess um Mord doch noch nicht beendet
Nach dem Tod eines Oppumers steht ein 60-Jähriger vor Gericht.
Leicht reizbar oder impulsiv will ein 60-jähriger Angeklagter früher nie gewesen sein, zumindest hat er das einem Psychiater im Prozess um den Mord an einem 69-jährigen Oppumer erzählt. So schilderte es der Arzt am Montag vor Gericht. Allerdings habe sich das mit dem Tod seiner Ehefrau geändert. Der Witwer habe sich zurückgezogen und sei verbittert gewesen, wie er selbst sagte. Zu dem Opfer, seinem Nachbarn, habe er anfangs ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt und sei solange mit ihm einkaufen gegangen, bis der Rentner ihm vorgeworfen habe, dass er ihm Geld gestohlen habe.
An die Tat könne er sich nicht mehr erinnern. Dabei soll die neu aufgekommene Impulsivität allerdings eine große Rolle gespielt haben. Der Messerangriff sei im Streit passiert. Der Psychiater schilderte, dass der Angeklagte ihm mitgeteilt habe, dass er erst wieder in seiner Wohnung bei Sinnen gewesen sei. Dort habe er auch erst festgestellt, dass er voller Blut gewesen sei und Verletzungen an den Händen hatte. Ein Rechtsmediziner hatte bereits beim letzten Prozesstag erläutert, dass das Opfer mit einer Vielzahl von Messerstichen in Hals, Gesicht und Oberbauch getötet wurde.
Eigentlich hätte der Prozess am Montag enden sollen, allerdings hat das Gericht die Vernehmung des Sachverständigen noch nicht abgeschlossen. Es steht, wie bei vielen Tötungsdelikten, auch die Schuldfähigkeit des Angeklagten noch zur Klärung aus. Darum wird es noch zwei weitere Verfahrenstage im Oktober geben.