Weihnachten So feiern die Pinguine-Spieler Weihnachten

Stadtteile · Der Kader der Mannschaft ist gespickt mit Spielern verschiedener Nationalitäten. Zwischen den Feiertagen ist der Spielplan aber eng getaktet, die wenige Zeit für die Familie wird traditionell genutzt. Die WZ hat bei einigen Spielern nachgehört.

Seinen Helm zieht Chad Costello erst am Donnerstag, dem zweiten Feiertag, beim Spiel in Bremerhaven wieder an. 

Foto: City-Press GmbH/Marco Leipold

Ob Deutsche, Polen, Italiener, Finnen, Amerikaner oder Kanadier – die Krefeld Pinguine sind multikulturell. Zum Weihnachtsfest verbringen alle gerne Zeit mit ihrer Familie, doch im Profisport wird das zur echten Herausforderung. Schon am zweiten Weihnachtsfeiertag geht es für die Eishockey-Cracks zu den Fischtown Pinguins nach Bremerhaven. In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geht es dann wieder um wichtige Punkte im Kampf um die Play-offs. Spieler aus Übersee haben somit keine Chance, die Familie in Nordamerika zu sehen. Andere, die es nicht so weit haben, nutzen die Feiertage für einen kurzen Heimatbesuch. Die WZ hat sich bei den Pinguine-Spielern umgehört.

Die Nordamerikaner beschenken sich erst am 25. Dezember

Für gewöhnlich gelten die Nordamerikaner als echte Weihnachts-Hooligans. Pompös mit allem drum und dran, vielen Lichtern und der gesamten Großfamilie – so stellt man sich das Fest dort vor. Der Amerikaner Chad Costello und der Kanadier Justin Hodgman bilden da keine Ausnahme. Costello lebt mit seiner Frau Ashley und deren vier Kindern nun schon seit einiger Zeit in Krefeld. Den Baum hat Familie Costello dabei schon lange aufgestellt und geschmückt. Nicht schon Heiligabend, sondern erst zu Weihnachten am 25. Dezember gibt es bei den Amerikanern traditionell am Morgen die Geschenke.

Für Hodgman stand das Fest schon immer im Zeichen des Sports. „Weihnachten in Kanada drehte sich für mich früher immer um die Vorbereitung auf die World Juniors und das traditionelle Eröffnungsspiel am Boxing Day“, sagt der Kanadier, der mit dem „Boxing Day“ den 26. Dezember meint. Während er als Kind früher immer erst nach dem Frühstück die Geschenke aufmachen durfte, können seine Kinder direkt nach dem Aufwachen ans Eingemachte. Für Hodgman und seine Frau Nicole ist es das erste Weihnachtsfest in Deutschland, die Familie reist extra an: „Wir werden Besuch von der Familie bekommen, und wir könnten nicht dankbarer dafür sein“, sagt Hodgman.

Der Südtiroler Alex Trivellato spielt mit Freunden Eishockey

Einen weniger weiten Weg hat der gebürtige Italiener Alex Trivellato. Am Montag machte er sich auf den Weg in seine Heimatstadt Bozen, dort gibt es dann ein Wiedersehen mit Freunden und Familie. Dabei spielt Eishockey immer eine große Rolle, Trivellato sagt: „Am 24. Dezember veranstalte ich ein Hockeyspiel mit all den Jungs, mit denen ich aufgewachsen bin. Da gehen wir von 10 bis 12 Uhr aufs Eis, und anschließend gibt es dann ein Mittagessen mit allen Eltern.“ Heiligabend verbringt der 26-Jährige mit der ganzen Familie bei seinem Onkel. Als Nachtisch gibt es traditionell das italienische Gebäck Panettone. Während der Rest der Familie am 25. Dezember noch einmal schick essen geht, macht sich Trivellato da schon auf den Rückweg nach Krefeld.

Der im polnischen Torun (ehemals Thorn) geborene Adam Kiedewicz zog schon in jungen Jahren nach Deutschland. In Krefeld hat der 19-Jährige zusammen mit seiner Familie eine neue Heimat gefunden, die polnischen Weihnachtstraditionen werden aber noch immer gepflegt. Polnische Spezialitäten wie Karpfen, Pierogi und Barszcz stehen ebenso auf dem Speiseplan wie das traditionelle Teilen des Oblaten vor dem Abendmahl. Zudem wird der Tisch extra für eine Person mehr gedeckt, „dadurch wird gezeigt, dass Weihnachten ein Fest ist, welches die Menschen zusammenbringt“, sagt Kiedewicz.

Ein anderes Weihnachtsfest als in den Jahren zuvor feiert Torhüter Jussi Rynnäs. Frau und Kinder sind nämlich über die Feiertage in Finnland, dafür kommen aber Rynnäs’ Mutter und sein Bruder zu Besuch. Auf die finnische Sauna muss der 32-Jährige wohl dieses Jahr verzichten, viel wichtiger ist für ihn aber ohnehin das gute Essen, denn „Weihnachten ist nicht Weihnachten ohne einen Weihnachtsschinken“, sagt Rynnäs.