Eishockey Warum die Krefeld Pinguine defensiv so anfällig sind

Bei den Niederlagen gegen München und Wolfsburg kassierten die Krefelder elf Gegentore.

Lichtblick: Martin Schymainski kehrte endlich ins Team zurück – seine Pinguine verloren dennoch.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison der Krefeld Pinguine: Trotz mehreren guten Vorstellungen in der Offensive ist die Punkteausbeute mit 24 Punkten aus 25 Spielen viel zu gering. Der Grund dafür liegt ohne Zweifel in der Defensive. Sie ist der Schwachpunkt der Krefelder und kostete die Pinguine auch am Wochenende die Punkte. Durch die Niederlagen gegen München (5:8) und Wolfsburg (1:3) rückt Platz zehn erst einmal in weite Ferne, der Abstand zu den Pre-Playoff-Rängen beträgt nun schon acht Zähler.

Mit 89 Gegentoren kassierte die Mannschaft von Trainer Brandon Reid die meisten aller DEL-Teams. Auf der anderen Seite haben nur fünf Mannschaften mehr Tore als die Krefelder (71) erzielt. Bei den Pinguinen ist Spektakel also vorprogrammiert, doch nützen tut dies beim Blick auf die Tabelle nichts. Dabei ist das Defensivkonzept der Krefelder schon die ganze Saison anfällig. Während die meisten Mannschaften die gegnerischen Verteidiger auch tief im gegnerischen Drittel unter Druck setzen, sieht das bei den Pinguinen zumeist anders aus. Der erste Stürmer wartet an der blauen Linie. In der neutralen Zone sollen die Räume eng gemacht und der Puck möglichst erobert werden.

Die Gegner kommen jedoch zumeist ohne große Mühe über die Mittellinie, spielen den Puck ins gegnerische Drittel und setzen mit mehreren Stürmern nach, um die nicht immer pucksicheren Krefelder Verteidiger zu attackieren. Haben die Gegner dann den Puck im Drittel der Pinguine, wirken die Schwarz-Gelben sehr passiv. Der Raum um das eigene Tor soll eng gemacht werden und der Gegner möglichst von außen schießen. Was sich in der Theorie gut anhört, machen die Pinguine aber immer wieder selbst kaputt, indem sich regelmäßig einzelne Spieler nicht an das Konzept halten.

Dass Trainer Brandon Reid ausgerechnet am Freitag gegen München die Taktik änderte und teils zwei Stürmer aggressiv ins Forechecking schickte, überraschte. Nach zwei frühen Toren zahlte sich die Variante zunächst aus, doch auch ein ersatzgeschwächtes München fand schnell Lösungen und kam so dank seiner Klasse zu acht Toren. Hinzu kam, dass Torwart Dimitri Pätzold einen schwachen Tag erwischte. Und so verloren die Krefelder trotz fünf erzielter Heimtreffer das Spiel. Gegen Wolfsburg rückte dann wieder Jussi Rynnäs ins Tor, doch auch er konnte eine Niederlage nicht verhindern.

Im Vorfeld sprach Trainer Reid davon, dass die ersten Minuten in beiden Spielen extrem wichtig werden und sich das Spiel dort entscheiden kann. Im Endeffekt kamen die Krefelder einmal besser ins Spiel und einmal schlechter – verloren haben sie dennoch beide Duelle. Gegen Wolfsburg war der 0:3-Rückstand zu hoch, das 0:2 war zudem wieder ein Abpraller-Tor.

Schon am Mittwoch geht es mit dem Heimspiel gegen die Fischtowns Bremerhaven weiter. Die Pinguine sind zum Siegen verdammt.