KFC So geht es jetzt mit der Grotenburg weiter

Krefeld · Politik soll in der kommenden Ratssitzung am 23. Mai über den aktuellen Stand zur Stadionsanierung informiert werden.

Der KFC Uerdingen kann weiterhin nicht in der altehrwürdigen Grotenburg spielen. Das Stadion muss saniert werden

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Rund ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem der Stadtrat der Sanierung der Grotenburg für 10,5 Millionen Euro zugestimmt hat. Der große Plan, das Stadion bis zum Ende des Sommers 2020 drittligatauglich zu machen, er war schon damals ambitioniert.

Immerhin müssen die Haupt- und Gegentribüne saniert werden, neue Flucht- und Rettungswege geschaffen, ganze Zuschauerbereiche (Gästeblock) neu geordnet und nahezu die gesamte Infrastruktur erneuert werden. Hinzu kommen Neubauten von Flutlicht- und Beschallungsanlagen, Rasen (inklusive Rasenheizung), Gelände- und Parkplatzflächen. Ein Mammutprojekt. Erst recht wenn man bedenkt, dass durch die Bildung einer Stadiongesellschaft zwischen Stadt und Verein die Grotenburg zu einem zweitligatauglichen Stadion mit noch höheren Standards ausgebaut werden sollte sowie einer höheren Zuschauerkapazität (15 000 Plätze).

Die Stadt will einen Generalunternehmer beauftragen

Doch aus dem Plan wird nichts. Michail Ponomarev hat sich anders entschieden. Der Vorstandsvorsitzende und Investor des KFC Uerdingen macht „geänderte Rahmenbedingungen“ für seinen Sinneswandel verantwortlich. Auf Nachfrage unserer Redaktion äußert er sich nicht zu Hintergründen seines Verzichts zur Gründung einer Stadiongesellschaft. Stadt und Verein haben durch den Rück­zieher des KFC-Bosses vor allem Zeit verloren.

Eine aktuelle Ausschreibung für die Arbeiten an der Grotenburg gibt es nach Informationen unserer Redaktion nicht. SPD-Ratsherr Mustafa Ertürk hatte dies am Fanabend gegenüber den KFC-Anhängern öffentlich bestätigt. Die Planungen der Stadt waren andere. Die gemeinsame GmbH mit dem Verein sollte vieles vereinfachen. Auch Ausschreibungen, die dann nicht europaweit hätten erfolgen müssen. Seit dem Wochenende ist das Thema hinfällig.

Deshalb wird die Verwaltung das Thema Grotenburg am kommenden Donnerstag doch wieder auf die Tagesordnung der Ratssitzung setzen. Die Mitglieder des Stadtrates sollen noch einmal gezielt von Oberbürgermeister Frank Meyer über die aktuelle Entwicklung informiert werden. Dabei soll es auch um das Thema Ersatzleistungen gehen, die Michail Ponomarev von der Stadt eingefordert hat, sollte sein Verein noch eine weitere Saison in einem fremden Stadion spielen müssen. Eine Forderung, die im Rathaus für viel Kopfschütteln gesorgt haben dürfte.

Die Arbeiten an der Grotenburg sollen indes in den kommenden Wochen an einen Generalunternehmer ausgeschrieben werden. Äußern wollte sich die Stadt am Dienstag dazu nicht. Ein Stadtsprecher erklärte, dass die Verwaltung den Tagesordnungspunkt Grotenburg für die kommende Ratssitzung umfassend vorbereiten werde.

Derweil laufen seit Wochen im Hintergrund bereits die Vorbereitungen für unterschiedlichste Arbeiten in der Grotenburg. „Für die Südtribüne wird zur Zeit mit einem Gutachter ein Brandschutz- und Entfluchtungskonzept erstellt, einschließlich aller Funktionsräume, wie Umkleiden, Presseraum und Nebenräume“, teilt ein Stadtsprecher mit.

Lautsprecher und Flutlichtanlage werden in Angriff genommen

Ebenfalls gearbeitet werde derzeit an den Lüftungsanlagen in den Stadionkatakomben sowie den Lautsprechern im Stadion, die seit Jahren in einem technisch schlechten Zustand sind. Auch die Bereiche Netzwerk und Telekommunikation, Notbeleuchtung, Flutlichtanlage, behindertengerechte Plätze und die Entwässerung der Außenanlagen befinden sich zur Zeit in der Hand des Fachbereichs Gebäudemanagement, teilt die Stadtverwaltung mit.

Hinzu kommen Sanierungsarbeiten am Dach der Nordtribüne und an den beiden gläsernen Abschlusswänden der Tribüne.

Arbeiten an Elektroinstallation sind teilweise abgeschlossen

„Begleitend zu dem vorgenannten Themen finden fast täglich Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen statt, welche der allgemeinen Bauunterhaltung dienen, sowie in Teilen notwendig sind, um wiederkehrende Sachverständigenabnahmen zu erhalten“, heißt es aus dem Presseamt. So seien bereits dementsprechende Arbeiten an der Elektroinstallation inklusive Notstromversorgung und im Bereich der Trinkwasser-Hygiene abgeschlossen.