Die Nachricht hat viele geschockt: Stefani Mälzer ist tot. Über viele Jahre prägte die am 17. September 1960 in Stuttgart geborene Frau die Politik der Grünen im Krefelder Stadtrat – lange gemeinsam mit Rolf Rundmund, den sie 2008 geheiratet hat. 2014 zogen sich beide gleichzeitig, aber unabhängig voneinander, von der Kommunalpolitik zurück, um mehr Zeit für die gemeinsame Vorliebe für die Kunst, die Leidenschaft auf Flohmärkten zu stöbern und die Liebe zu Frankreich zu haben. Nun ist Stefani Mälzer im Alter von nur 62 Jahren gestorben.

Sie war Mutter, Ehefrau, Oma, Schwester und Freundin, wie es in der Traueranzeige heißt. Kompromisslos setzte sie sich mit unerschütterlicher Energie für die selbstbestimmte Gleichberechtigung und Gleichstellung ein. Denn Feminismus und Quotenregelung waren für sie keine Schimpfworte – auch wenn sie sich damit nicht nur Freunde machte. Bei ihrem Abschied von der Kommunalpolitik erinnerte sie sich im Gespräch mit der WZ an ihre erste Rede im Stadtrat. 28 Jahre war sie da alt, als Thema hatte sie ganz bewusst „Frauenberatungsstelle“ gewählt. Dabei kam es zu Tumulten in den hinteren Rängen der CDU-Fraktion. „Hat die keinen Mann? Kann die auch kochen?“ Solche Bemerkungen musste sie sich anhören. Davon einschüchtern ließ sich Stefani Mälzer nicht. Im Gegenteil, sie nutzte weiter ihre Stimme, um sie denen zu verleihen, die nicht zu Wort kommen. Als Fraktionschefin hatte sie auch keine Probleme damit, Kompromisse einzugehen, um grüne Politik durchzusetzen. WD