Krefeld vor dem Superwahljahr Triple-Wahl 2025 wird für die Parteien zur riesigen Herausforderung

Krefeld · Im September 2025 steht in Krefeld das große Triple an: Kommunal-, OB- und Bundestagswahl. Die Vorbereitungen dazu laufen an.

Die bislang letzte Kommunalwahl in Krefeld im September 2020 war noch von Corona geprägt. Diesmal gibt es andere Herausforderungen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Auch in Krefeld neigt sich die politische Sommerpause dem Ende entgegen: Nächste Woche beginnen die ersten Bezirksvertretungs- und Ausschusssitzungen. Der eine oder andere Kommunal- und Bundespolitiker hat sich dieses Jahr einen etwas längeren Sommerurlaub gegönnt – auch in dem Wissen, wie es Oberbürgermeister Frank Meyer formulierte, dass der Sommer 2025 äußerst zeitraubend und anstrengend wird. Denn im September 2025 steht in Krefeld das große Triple an: Kommunal-, OB- und Bundestagswahl.

Wann genau die einzelnen Urnengänge stattfinden, steht noch nicht fest, bei den Parteien richtet man sich auf folgende (wahrscheinliche) Eckdaten ein: 7. September Kommunalwahl (Rat und Bezirksvertretungen) plus OB-Direktwahl; 28. September Bundestags- und OB-Stichwahl. „Das ist, Stand jetzt, das, was wir hören“, sagt CDU-Kreisgeschäftsführer Georg Alfes. „Durch die jüngste Modifizierung des Kommunalwahlgesetzes in Nordrhein-Westfalen, kann die OB-Stichwahl nun drei statt zwei Wochen nach der Hauptwahl angesetzt werden.“

Das Zeitfenster für den Wahlkampf ist 2025 sehr klein

Wie auch immer die genaue Terminierung am Ende ausfällt, sie ist für alle Parteien „eine gewaltige Herausforderung“, so der Grünen-Vorsitzende Benjamin Zander: „Vor allem, weil Kommunal- und Bundestagswahl die wichtigsten Wahlgänge sind und alle personellen und finanziellen Ressourcen erfordern, die wir haben – zwei Hochämter der Politik sozusagen.“ Hinzu kommt ein äußerst schmales Zeitfenster im nächsten Jahr. Denn die NRW-Sommerferien enden 2025 erst am 26. August, bis zur OB- und Kommunalwahl bleiben dann gerade mal anderthalb Wochen. Zander: „Das heißt natürlich, dass der Wahlkampf schon in den Schulferien starten muss, obwohl da sowohl viele Parteimitglieder als auch Wählerinnen und Wähler verreist sind.“

Auch wenn politisch eher die Bundestagswahl im nächsten Jahr im Bewusstsein der Bürgerschaft dominieren dürfte, für die Parteien vor Ort ist die Kommunalwahl wichtiger. Dafür müsse und werde man auch mehr Geld aufwenden, sagt Georg Alfes für die CDU, „immerhin löst die Kommunalwahl eine größere Spendenbereitschaft aufgrund der vielen lokalen Kandidatinnen und Kandidaten aus“.

Das Krefelder Stadtgebiet tangiert zwei Bundestagswahlkreise: den „109er“ (bislang 110) mit den Bezirken Süd, West, Fischeln, Oppum-Linn und Uerdingen sowie Teilen des Rhein-Kreises Neuss; der Wahlkreis 113 (bislang 114) umfasst die Bezirke Nord, Hüls, Mitte und Ost in Krefeld sowie Moers und Neukirchen-Vluyn. Für die CDU von Vorteil ist, dass sie in beiden Wahlkreisen mit Ansgar Heveling und Kerstin Radomski zwei Abgeordnete in Berlin hat, die Mandatsträgerabgaben an die Parteikasse in Krefeld abführen. SPD (Jan Dieren), Grüne (Ulle Schauws) und FDP stellen nur einen Abgeordneten im Bund.

Noch im August werden die Grünen ihre Direktkandidaten für Berlin nominieren, wobei laut Zander Ulle Schauws im Norden wieder antreten will, während es im Süden wohl mehrere Bewerbungen gibt. Die CDU stellt ihre Kandidaten Mitte November auf, sowohl Radomski als auch Heveling werden wohl wieder ins Rennen gehen.

Schwieriger sieht es bei der SPD aus. Während der Moerser Jan Dieren im Norden gesetzt sein dürfte, drängen sich im Süden momentan noch nicht viele Aspiranten auf – auch weil die Aussichten auf einen Wahlerfolg für die Sozialdemokraten zumindest derzeit recht bescheiden sind. Ganz klar ist die SPD hingegen in Sachen OB-Wahl: Amtsinhaber Frank Meyer tritt wieder an, will den dritten Sieg in Folge schaffen. Hauptkonkurrent ist der von der CDU nominierte Bürgermeister Timo Kühn. Mit wem die Grünen bei dieser Personenwahl ins Rennen gehen, wird wohl erste Ende des Jahres entschieden, im Gespräch sind vor allem Bürgermeister Karsten Ludwig und die Fraktionssprecher Julia Müller und Thorsten Hansen. Bei der FDP ist im Bundestagswahlkreis 108 Otto Fricke gesetzt; einen OB-Kandidaten wollen die Liberalen diesmal wohl nicht aufstellen. Die Krefelder AfD hingegen schon, wie ihr Sprecher Frank Wübbeling betont: „Das wird wohl Ende des Jahres, Anfang 2025 erfolgen“, sagt er. Erst im Frühjahr 2025 will die AfD ihre Bundestagskandidaten küren, „wenn die Ampel nicht vorher zerbricht“, so Wübbeling.