Uerdingen Heimatbund verewigt sein „Bügeleisen“ auf einer Briefmarke
Ein Sponsor hat die Druckkosten für die 80-Cent-Marken übernommen. 5000 Exemplare sollen vorbestellt sein.
Der Uerdinger Heimatbund ist immer für eine Überraschung und prima Ideen gut. Jetzt haben sich die Verantwortlichen mit ihrem denkmalgeschützten historischen Gebäude „Bügeleisen“ auf einer Briefmarke der Deutschen Post verewigt. „Wir möchten das Heimatmuseum deutschlandweit bekannt machen“, nennt Heimatbund-Vorsitzender Elmar Jakubowski den Grund für die Aktion. „Viele Leute nehmen immer noch Papier, Umschlag und Briefmarke in die Hand und versenden Post innerhalb der Republik.“
Die 80-Cent-Marke zeigt das schön sanierte Gebäude in der Dämmerung, beleuchtet und vor blauem Himmel. Es ist kein einheitlicher Bau, sondern aus zwei Häusern – beziehungsweise Häuschen – zusammengewachsen, die aus verschiedenen Zeiten stammen. Das ist heute noch an der Tatsache ersichtlich, dass die Fensterbänke des Obergeschosses rechts höher liegen als auf der linken Seite. Ein Teil des heutigen Hauses wurde 1880 errichtet, der andere stammt aus der Zeit davor.
Jakubowski ist von der Resonanz auf die Briefmarke selbst überrascht: „Wir haben bereits 5000 Vorbestellungen. Jeder, der davon gehört hat, will eine haben. Geschäftsleute orderten sogar 200, 500 oder gar 1000 Stück. Wir können in beliebiger Zahl nachdrucken lassen.“ Vier Monate habe es gedauert, bis das Foto des Bügeleisens auf der Marke verewigt war, erzählt der Vorsitzende weiter. „Glücklicherweise haben wir für die Druckkosten einen Sponsor gefunden. Die Marke ist derzeit – frisch eingetroffen – nur im Bügeleisen Am Zollhof erhältlich. Später dann auch in den Postfilialen.“
Die aktiven und findigen Leute des Uerdinger Heimatbundes standen in der Vergangenheit öfter in den Schlagzeilen: So ließen sie nach historischem Rezept Osterbrot backen und verkauften es an die Bürger. Im Juli 2019 machte Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, dort im Rahmen ihrer Heimat-Tour mit dem Fahrrad Station. Sie hat das Uerdinger Heimat- und Industriemuseum eingeweiht.
Außerdem hat die Stadt Krefeld zur Premiere des Heimatpreises drei Vereine ausgezeichnet. Die Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt, der Uerdinger Heimatbund und die Freischwimmer waren die Erstprämierten, die im Rathaus zusammenkamen. Jakubowski sprach bei dieser Gelegenheit über den hohen Stellenwert, die Geschichte der Stadt zu erhalten und für jüngere Generationen zu tradieren.
Der umtriebige Vorsitzende hat die nächste Aktion schon in Arbeit. „Wir führen Gespräche mit dem bekannten Kölner Autor Frank Schätzing, der beispielsweise „Der Schwarm“ geschrieben hat. Wir möchten ihn für eine Autorenlesung im Bügeleisen gewinnen.“ So viel zu den prima Ideen...