Terror Krefeld und Dünkirchen trauern um Opfer von Nizza

In Krefeld und der französischen Partnerstadt hängen die Flaggen auf Halbmast — beide Bürgermeister bekunden ihr Beileid.

84 Menschen sind gestorben — Nizza ist erschüttert. In Krefelds französischer Partnerstadt Dünkirchen fühlt man mit den Hinterbliebenen.

Foto: dpa/Reimann

Krefeld. Noch am Morgen des französischen Nationalfeiertages hatte Oberbürgermeister Frank Meyer das Bild seines Facebookprofils zu der französischen Flagge geändert. Was aus einem feierlichen Anlass geschah, wirkt nun wie ein Symbol der Trauer. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und Familien“, erklärt Meyer am Tag nach dem schrecklichen Ereignis in der südfranzösischen Stadt Nizza. Große Anteilnahme — sowohl in Krefeld, als auch in Dünkirchen.

Es sei die Aufgabe eines jeden Europäers, sich trotz der Häufung dieser Vorfälle, niemals daran zu gewöhnen. „Wir müssen uns diesem sinnlosen Hass immer wieder entgegenstellen, um unsere Freiheit und für unsere Werte kämpfen“, unterstreicht Oberbürgermeister Frank Meyer.

Krefeld und seine französische Partnerstadt Dünkirchen trennen 293,45 Kilometer Luftlinie. Ungefähr die dreifache Distanz liegt zwischen der Krefelder Partnerstadt und Nizza — dem Ort, an dem am Donnerstag 84 Unschuldige ihr Leben lassen mussten. Menschen, die das Feuerwerk zum Abschluss des französischen Nationalfeiertages auf der Strandpromenade, Promenade des Anglais, bewundern wollten. „Der Terror steckt den Franzosen in den Knochen und den Köpfen“, berichtet Patrice Vergriete, der Bürgermeister Dünkirchens.

MarieFloury, lebt in Dünkirchen Seit den Pariser Anschlägen vom 13. November 2015 hat die französische Regierung den Ausnahmezustand verhängt. Das spüren auch die Bewohner der Krefelder Partnerstadt. Kurze Zeit nach den ersten Anschlägen in Paris, hätten auch die Bürger Dünkirchens ein mulmiges Gefühl gehabt, erinnert sich der Bürgermeister der Stadt, Patrice Vergriete. „Man darf nach all dem nicht verlernen zu leben. Das soll uns niemals jemand verbieten können“, betont die Dünkirchenerin Marie Floury gegenüber der WZ.

Anfang des Jahres hatte es lange Diskussionen gegeben, ob der große Karnevalsumzug in Dünkirchen stattfinden wird. „Natürlich ist es das Ziel der Terroristen, eine maximale Anzahl an Opfern zu erreichen. Vorzugsweise bei großen Veranstaltungen“, erklärt Patrice Vergriete. Mit einem größeren Polizeiaufgebot als in den vorherigen Jahren, hat der Umzug im Februar dennoch stattgefunden.

Der Ausnahmezustand, der mit dem Ende des Radrennens „Tour de France“ am Sonntag beendet werden sollte, wird nach den Attacken in Nizza weitere drei Monate aufrechterhalten. Der französische Präsident François Hollande kündigte zudem eine dreitägige Staatstrauer an. „Es ist ein barbarisches Attentat, welches in Nizza stattgefunden hat“, betont der Bürgermeister Dünkirchens, Patrice Vergriete. Die Flaggen hängen sowohl in Dünkirchen, als auch in Krefeld auf Halbmast.