Sanierung Meistermannhaus in neuem Glanz

Die Fenster des Kölner Glaskünstlers Georg Meistermann wurden während des Umbaus saniert.

Krefeld. Das evangelische Gemeindehaus an der Kronenstraße in Uerdingen ist nicht mehr wiederzuerkennen. Als Meistermannhaus erstrahlt es jetzt in neuem Glanz. Die 16 großen und kleinen Fenster des Kölner Glaskünstlers Georg Meistermann sind während des Umbaus abgebaut, saniert und repariert worden. Sie zieren nun erneut die helle gesäuberte Fassade und die einzelnen Wohnungen.

Für ihre neuen Eigentümer ist ein Kunstwerk im Preis mit inbegriffen; es gibt den Meistermann frei Haus. In einer Wohnung spiegelt sich an der weiß gestrichenen Wand das gelbe Licht des 2,20 Meter mal 8,20 Meter großen Meistermann-Fensters mit dem Titel „Geburt Christi“. Es ist so hoch und mächtig, dass es über zwei Etagen reicht und in der dritten weitergeführt wird. Es befindet sich außen hinter Schutzglas. Bei Dunkelheit wird es innen von einem großen Kronleuchter erhellt. Die Passanten werden sich freuen.

Direkt daneben befinden sich bodentiefe, neue französische Fenster, die den Blick auf das Grün des Rheinuferparks und über die glitzernden Wellen des Rheins freigeben.Wer auf einer der vier Dachterrassen steht, kann über die Rheinbrücke hinaus bis nach Kaiserswerth blicken.

„Wir haben die Kunstwerke in der Werkstatt der Firma Derix in Kevelaer bearbeiten lassen“, berichtet Bernd Krükel, Repräsentant und Gründer der Bauträger-Firma Bau & Denkmalwert. Die Fenster seien nach mehr als 60 Jahren verstaubt und rußig gewesen, erzählt er, und ergänzt: „Wir haben eng mit dem Denkmalschutz zusammengearbeitet.“

Zwölf kleine Meistermann-Fenster — jedes 80 mal 80 Zentimeter groß — hingen früher im Gemeindesaal und sind nun über das ganze Haus verteilt. Einen neuen Platz bekommen auch die drei gleichgroßen Fenster, die ebenfalls im Saal eingebaut waren. Krükel: „Sie werden nach hinten verlagert und schräg gestellt, so dass ein Ausstellungscharakter entsteht. Ihr Einbau erfolgt in der nächsten Zeit.“

Elf Wohnungen, 86 bis 179 Quadratmeter groß, mit Eichenparkett, Rheinblick und eigenem Meistermann, sind nun fertig. Das imposante, großzügige Treppenhaus blieb erhalten, einen Aufzug gibt es natürlich auch. Die beiden Büros stehen kurz vor der Fertigstellung.

Jetzt geht es nebenan zügig weiter, denn zusätzlich werden im Nebenhaus Nummer 19 sechs Wohnungen auf sechs Etagen gebaut. Hier blieb nur die denkmalgeschützte Fassade stehen. Sie erhalten eine gläserne Verbindung ans Meistermannhaus und damit auch einen weiten Blick auf den Rhein.

Dieses Haus nennt Bernd Krükel nun „Rheinkrone“. „Die Einfahrt unter dem Glas-Anbau bleibt frei. Sie führt zu 33 Stellplätzen. Davon liegen 17 in einer Tiefgarage.“

Bernd Krükel findet, dass die beiden Projekte wegweisend sind für Uerdingen und die Rheinfront. „Der Stadtteil erhält seine alte Strahlkraft zurück.“