Politik Kandidaten für den Bundestag: SPD Wesel legt vor
Die Krefelder SPD will die Kandidaten für den Bundestag im August benennen. Ralph-Harry Klaer könnte seinen Hut in den Ring werfen.
Krefeld. Man kann es basisdemokratisch nennen. Wer aber weiß, wie unerwartet und hart der Verzicht von Siegmund Ehrmann gerade die Moerser SPD getroffen hat, erkennt schnell einen weiteren Beleg für eine angeschlagene Partei. Den Bürgermeister-Posten an die CDU verloren, im Rat nur noch gleichauf, und jetzt schickt der Unterbezirk Wesel satte fünf Bewerber für die Bundestagskandidatur ins Rennen.
In Krefeld haben sie am Freitagnachmittag sofort reagiert. Man respektiere die Nominierung aus dem Norden des Wahlkreises 114 und freue sich. Aber, und das schreibt Parteichef Ralph-Harry Klaer, man werde im August wohl eigene Kandidaten benennen. Es dürfte niemanden überraschen, wenn da Klaer über sich selbst schreibt.
Und er hätte trotz der weitaus größeren Delegiertenzahl für diesen Wahlkreis aus Moers und Neukirchen—Vluyn tatsächlich reelle Chancen. Um das zu verstehen, lohnt ein Blick auf die Bewerber aus dem Norden. Der 40-jährige Bürokaufmann Andreas Albrecht ist Ratsmitglied und fleißig, aber politisch ein unbeschriebenes Blatt - wie auch die 52-jährige Lebensmittelfachverkäuferin Sabine Groß.
Sie dürften schon im UB Wesel intern keine Chance haben. Die 55-jährige Silvia Rosendahl ist zwar ebenfalls im Rat und arbeitet in der Staatskanzlei NRW, entstammt aber aus einer alteingesessenen Politiker-Familie, die in der Moerser Genossen-Szene durchaus polarisiert. Die aussichtsreichsten Bewerbungen kommen sicher von Atilla Cikoglu, 39, Verwaltungsfachangestellter bei der Polizei NRW, Ratsmitglied und Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses. Und von Elke Buttkereit, zehn Jahre älter, Industriekauffrau und SPD-Fraktionsvorsitzende in Neukirchen-Vluyn.
Für die CDU tritt in diesem Wahlkreis die Krefelderin Kerstin Radomski an. Da werden die hiesigen Genossen nicht hinten anstehen wollen.