Tarifrunde im Öffentlichen Dienst Krefeld: Warnstreiks werden ausgeweitet
Krefeld · Die Gewerkschaft Verdi weitet im Streit mit den Arbeitgebern um Tariferhöhungen die Warnstreiks aus. Betroffen sind am Mittwoch in Krefeld auch Kitas, SWK und Sparkasse.
Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst werden am Mittwoch, 30. September, ausgeweitet. Wie Dominik Kofent, Bezirksgeschäftsführer der Gewerkschaft Verdi, mitteilt, werde es auch in Krefeld zu Streiks und Aktionen kommen. Davon sind die Krefelder Stadtverwaltung, die Stadtwerke (SWK), die Sparkasse Krefeld sowie das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper mit Sitz am Deutschen Ring betroffen.
„Nach zwei Verhandlungsrunden nichts als warme Worte. Der Applaus aus der Corona-Krise ist längst verhallt bei den Arbeitgebern“, kritisierte Dominik Kofent. Dabei hätten die vergangenen Wochen und Monate in der Pandemie nochmals sehr deutlich gezeigt, dass der öffentliche Dienst unverzichtbar sei.
Kofent geht davon aus, dass es zu erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Personennahverkehr sowie in den Dienststellen der Verwaltung kommen wird. „Es kann auch zu Schließungen in den kommunalen Kindertagesstätten kommen“, kündigt er an. Nach seiner Erfahrung sei auch die Streikbereitschaft beim Ordnungs- und Tiefbauamt groß.
Bei der Sparkasse hätten sich Mitarbeitende bisher ebenfalls schon an den Warnstreiks beteiligt, berichtet Kofent. „Dort will man an die Sparkassen-Sonderzahlung, also ans 13. Monatsgehalt, ran. Für die Betroffenen ist das ein Schlag ins Kontor, die Stimmung ist angespannt“, sagt der Verdi-Bezirksgeschäftsführer. Auch am Mittwoch würden sich wieder Kollegen des Geldinstituts an den Warnstreiks beteiligen. Auf dem Theaterplatz ist eine kleine Verdi-Kundgebung geplant.
Die Gewerkschaft fordert für die 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen unter anderem eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent bzw. einen Mindestbetrag von 150 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zwei Verhandlungsrunden blieben bisher ergebnislos.
Der DGB fordert Oberbürgermeister Frank Meyer auf, sich bei der Arbeitgeber-Verhandlungsgruppe für einen „zügigen, anständigen und wertschätzenden Tarifabschluss“ einzusetzen. Auch der Stadtrat müsse ihn auffordern, aktiv zu werden.