Verdi Krefelder DHL-Zentrum wird bestreikt
Gewerkschaft Verdi schließt das „Nadelöhr“ Paketzentrum an der Anrather Straße. Rund 250 Beschäftigte sind organisiert.
Krefeld. Seit Mittwoch, 16 Uhr, wird das Paketzentrum der Deutschen Post, DHL, an der Anrather Straße in Krefeld bestreikt. Ursprünglich habe es nicht auf der Agenda gestanden, erläutert Frank Indervoort, Verdi-Sekretär Linker Niederrhein und unter anderem für den Postdienst zuständig. „Es ist unsere Antwort auf die Paketzustellung am Sonntag. Jetzt machen wir das Nadelöhr zu.“ An der Anrather Straße werde „durchgehend und bis zu einer Einigung“ gestreikt.
Wieviele Mitarbeiter sich an dem Ausstand beteiligten, kann Indervoort nur schätzen. Etwa 250 Tarifkräfte seien Teil der Belegschaft. 70 Prozent, schätzt Indervoort, werden sich an dem Streik beteiligen.
Wie stark die Aktion den Betriebsablauf einschränkt, kann Indervoort nicht sagen. Der Betrieb werde 24 Stunden lang in sehr flexibel gestalteten Schichten gefahren. Die Nachtschicht werde vermutlich relativ ungestört arbeiten. „Da sind viele prekär Beschäftigte eingeteilt.“
DHL habe sich auf die Situation „gut vorbereitet“, sagt ein Sprecher. Die Niederlassungsleitung versuche, die Streikenden durch anderes Personal zu ersetzen. „Wir steuern dagegen.“
Der Ärger über die Paketzustellung am vergangenen Sonntag sitzt bei dem Verdi-Sekretär tief. Die Aktion sei weder beantragt noch genehmigt worden und stelle in seinen Augen einen Rechtsbruch dar. „Das muss das Arbeitsministerium unterbinden“, sagt Indervoort. Protestschreiben seiner Gewerkschaft seien unterwegs.
Zur moralischen Unterstützung und Information gibt es am Donnerstag um 12 Uhr vor den Toren des Betriebs an der Anrather Straße 666 eine Grillparty.