Campingwagen Krefelder bauen sich Traum-VW-Bus

Benrad-Süd · Das campingbegeisterte Paar hat seinen eigenen VW „Köllefornia“ gestaltet. Ein Fernseher durfte bei der Ausstattung nicht fehlen.

Krefelder Tim Locke steht neben seinem selbstumgebauten VW-California.

Foto: WZ/Jochmann, Dirk (dj)

Warum in den Urlaub fliegen und Geld für ein Hotel ausgeben, wenn man auch in einem VW-Bus verreisen kann. Genau das dachte sich der 28-jährige Krefelder Landschaftsgärtner Tim Locke. Zusammen mit seiner gleichaltrigen Freundin Verena van der Vright hat er 2018 einen VW-California für 8000 Euro erworben und diesen sofort als Wohnmobil angemeldet. Innerhalb eines halben Jahres hat das Paar das Fahrzeug umgebaut. Etwa 4000 Euro sind dabei in den Umbau und der Anschaffung von Materialien geflossen.

Um die Kosten niedrig zu halten, haben die beiden „viel bei Ebay Kleinanzeigen“ erworben. Wichtig war Locke aber zuerst einmal, dass „schöne Felgen draufkommen“. Für diese zahlte der 28-Jährige 300 Euro. Vielmehr ins Auge sticht von außen jedoch die 150 Euro teure Folierung mit dem Schriftzug Köllefornia und der Silhouette der Stadt Köln. „Ich finde Köln einfach mega. Dort gibt es auch eine Gegend, die Köllefornia genannt wird“, begründet der begeisterte Camper die Namensgebung. Inspirationen zum Ausbau haben die gebürtigen Krefelder sich beim Bulli Summer Festival, das alljährlich in Wesel stattfindet, geholt.

Neben Bett und Stühlen musste auch ein Fernseher her

An Materialien wurden unter anderem Holz, Matratzen und Verkleidung für rund 700 Euro und ein Schiebefenster für 150 Euro, welches eigenhändig eingebaut wurde, angeschafft. Für die Isolierung benutzen die Krefelder den Dämmstoff Armaflex, für den sie ebenfalls 150 Euro bezahlten. Außergewöhnlich ist gewiss der 200 Euro teure Drehsitz, der es dem Beifahrer ermöglicht, sich um 180 Grad zu drehen. Durch die Flexibilität ist sowohl im Cockpit, als auch im hinteren Teil eine Sitzgelegenheit gegeben. Wichtig war den beiden die Elektronik, damit die Stromversorgung auch gewährleistet ist. 200 Euro ließen die Campingfreunde sich diese kosten. „Wenn es regnet oder auch abends gucken wir gerne mal Netflix“, so Locke. Die Angebote des Streamingdienstleisters schauen die zwei auf ihrem extra angebrachten Fernseher. „Zuerst hatten wir einen anderen TV drin, aber der war meiner Freundin zu groß“, sagt der gelernte Landschaftsgärtner.

Des Weiteren wurden eine 2,50 Meter ausfahrbare Markise für rund 600 Euro und eine Dachbox, die weiteren Stauraum bietet, für 200 Euro angeschafft. In dieser befindet sich auch ein 400 Euro teures Luftvorzelt. Hocker, Stühle und Tisch fürs gemütliche Beisammensitzen kostete die beiden 200 Euro. Für eine Outdoorküche, die ebenfalls in der Dachbox gelagert wird, zahlte das Paar 100 Euro. Zusätzliche Boxen ließen sich die zwei noch 180 Euro kosten. Wohingegen sich auf der einen Seitentür eine aus Holz bestehende Ablagefläche befindet, die mit zwei Seilen am VW-Bus befestigt ist, sind auf der anderen Seite mehrere Metallboxen angebracht. Darin sind unter anderem die Kabeltrommeln untergebracht. Pfannen, Becher, Tassen, Besteck und Lebensmittel lagern die beiden in gesonderten Holzfächern unter dem Bett. Im Innenraum selber haben die beiden die Decke mit Filz neu bezogen und den Boden eingebaut, der aus Vinyl besteht. Sollten mal keine Sanitäranlagen in der Nähe sein, befindet sich im VW-Bus noch eine mobile Notfalltoilette.

Zumeist geht es mit dem Bulli an die Nordsee oder den Rhein

Die Idee, sich einen VW California anzuschaffen, entwickelte sich mit der Zeit. „Wir haben 2011 mit dem Camping angefangen und sind mit einem Zelt immer nach Holland an die Küste gefahren. Irgendwann dachten wir uns, dass wir ein Auto verkaufen und uns einen Bulli holen könnten“, so der 28-Jährige. Nach einem stressigen Tag geht es mit diesem auch mal nach Uerdingen oder Duisburg an den Rhein und am Wochenende ins geliebte Köln.

Im September steht die bis dato längste Reise an. Zum norditalienischen Gardasee soll es dann mit dem „Köllefornia“ gehen. Im Anschluss daran zieht es die Krefelder direkt wieder zum Bulli Summer Festival nach Wesel. Im letzten Jahr belegten die beiden in der Kategorie schönster „California“ den ersten Platz. „Eine halbe Stunde bevor es losging, hieß es, dass wir auch nominiert wurden. Da haben wir schnell alles eingepackt und dann den Bulli auf der Bühne präsentiert“, schildert Locke das Erlebnis. Auf Instagram haben die beiden mittlerweile rund 14 000 Follower. Um Energiekosten zu sparen, überlegen die Krefelder auf dem Dach des Bullis noch ein Solarpanel anzubringen. Dies würde ganz ihrem Prinzip „mit wenig Geld Schönes machen“ entsprechen.