Schüler forschen und entwickeln Jugendliche bauen eigene CO2-Ampel

Krefeld · Hochschule Niederrhein arbeitet im Makerspace mit Schülern des Gymnasiums Fabritianum zusammen.

Workshopleiter Noel Bastijans (links) und Maker-Space-Leiter Bruno Bak leiten die Jugendlichen über ihren PC an.

Foto: Andreas Bischof/Andeas Bischof

Können die Schüler an ihren Pulten ruhig weiterarbeiten? Sollen sie die Fenster weit öffnen und stoßlüften? Oder müssen sie gar den Raum verlassen und ganz schnell auf den Schulhof laufen? In diesen Zeiten sind die Begriffe Corona, Aerosole, Lüften für die Gesundheit ganz wichtig.

21 Mädchen und Jungen des MINT-Kurses der Jahrgangsstufe sieben des Gymnasiums Fabritianum haben jetzt die Möglichkeit, sich selbst zu helfen und ein besonderes Gerät herzustellen. Mit ihm können sie erkennen, wie es um den CO2-Anteil in der Luft bestellt ist, der ein wichtiger Indikator zur Bewertung der Luftqualität ist. Sie bauen jetzt unter Anleitung von Studierenden der Hochschule Niederrhein CO2-Ampeln als Messgeräte. Sie werden dann später in den eigenen Klassen- und Fachräumen eingesetzt.

Das Projekt läuft über vier
Online-Lehreinheiten

Zuerst haben die Mädchen und Jungen bei Anne Kersting kleine Kartons abgeholt. „Sie beinhalten die Bausätze für die elektronischen Ampeln“, berichtet die Lehrerin für Mathematik und Informatik. „Das gesamte Projekt findet in je vier Lehreinheiten an vier Tagen online, zu Hause am Bildschirm, statt. Die Kinder sind mit Begeisterung dabei“, weiß die Pädagogin. Die Schülerinnen und Schüler brauchten für den Ampel-Bau weder Schraubenzieher, noch anderes Werkzeug, ergänzt Bruno Bak, der das Projekt mit den Studierenden der Hochschule betreut. „Die Teile werden einfach zusammengesteckt.“

Ausgangspunkt für die Herstellung der Ampel ist der Makerspace der Hochschule. Bak ist einer der Leiter des Labors und des Teams und sagt: „Makerspace oder auch die Bezeichnung FabLab – steht für Fabrikationslabor oder englisch: fabrication laboratory – bezeichnet eine offene Werkstatt, in der verschiedene Werkzeuge und Maschinen zur Verfügung stehen.“ Der Makerspace setze hingegen statt auf herkömmliche Werkzeuge und Maschinen auf Hochtechnologien.

Das Projekt hat das Ziel, Schülerinnen und Schüler schon frühzeitig für Technik zu begeistern und interessante Alltagsfragestellungen im Rahmen von Sensorik durch Experimentieren mit eigenen Bauteilen kennenzulernen. „Dabei profitieren die Mädchen und Jungen von den technischen Möglichkeiten an unserer Hochschule und lernen sie kennen. Zudem wird das selbstständige Arbeiten an Projekten gefördert. Sie verbinden unter Anleitung, Theorie und Praxis.“

In diesem Projekt sollen die Schüler eine elektronische Umweltampel aufbauen, die also die Virenkonzentration in der Luft misst. „Dabei geht es unter anderem um die Anwendung verschiedener Sensoren, deren Daten zunächst digitalisiert oder – abhängig vom Sensortyp – direkt eingelesen werden, um eine Kombination verschiedener Umweltdaten mittels verschiedenfarbiger LEDs darzustellen.“

Wer denkt, die 21 Mädchen und Jungen der Jahrgangsstufe sieben haben an ihren Rechnern damit Schwierigkeiten: Weit gefehlt. Sie sind unter Anleitung der engagierten Studierenden mit Feuereifer dabei.