Karneval Viel Akrobatik bei der Kajuja-Sitzung

Stadt-Prinzenpaar feiert mit den Besuchern im Seidenweberhaus.

Traditionell findet die Kajuja-Sitzung dienstags statt.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Er war so recht nach dem Herzen der Kajuja-Besucher, der fulminante Auftritt des Bonner Stadtsoldaten-Corps von 1872, mit dem der Sitzungsabend am Dienstag im Seidenweberhaus eröffnet wurde. Die Schar der rot-blau-weiß gekleideten Karnevalisten will beim Einzug nicht enden. Dabei ein Fahnenträger mit dem wohl höchsten Gardemaß, 2,20 Meter. Exakt dann der Kurfürstliche Marsch und die Erinnerung an Beethoven, den großen Sohn Bonns. Der Saal singt bei „Frönde halten zusammen“ begeistert mit und spart nicht an Beifall. Als Eisbrecher betätigt sich dann „Ne kölsche Köbes“, der im Stil früherer Zeiten seine Scherze vorträgt.

Dann zeigt das Tanzcorps Fidele Sandhasen aus Troisdorf seine hohen Künste. Man meint staunend, für die Truppe wäre die Schwerelosigkeit aufgehoben. Präsident Holger Hannappel ordnet die erste Rakete an, die das aufgeweckte Publikum auch mit Bravour hin bekommt. Es schließt sich wieder eine Büttrede an. „Dä Tuppes vum Land“, Jörg Runge aus Engelskirchen. Er spielt mit dem Saal, in dem er sich die Sätze reimen lässt. Vergnügt macht das Publikum mit. Ein weiterer Höhepunkt ist der Besuch des frisch gekürten Krefelder Prinzenpaars. Dirk I. mit seiner Prinzessin Marita I. (Mosinkski). Der Prinz findet schnell den Kontakt, singt das Mottolied „All you need is Spaß“, tauscht die Orden und nimmt dann mit seiner Begleitung an der weiteren Sitzung teil.

Ein wahrer Höhepunkt ist der Auftritt von Willibald Pauls, „Ne bergische Jung“. Der Diakon ist ein Vollblut-Karnevalist mit Tiefgang. Bei der Kajuja war er zuletzt im Jahr 2009, 2015 wurde er Steckenpferdritter der Krefelder Prinzengarde und zuletzt sah man ihn kürzlich in Krefeld, als Gregor Gysi zum Ritter gekürt wurde.

Gegen 23 Uhr, der Saal war aufmerksam, kam eine weitere Truppe aus Köln, die Kammerkätzchen und Kammerdiener. Auch sie kommen immer mal wieder zur Kajuja und begeistern ebenfalls mit atemberaubender Akrobatik. Martin Schopps aus Köln konnte mit seiner durch musikalische Beiträge geschmückten Rede auch um halb Zwölf noch die Kajuja-Freunde begeistern. Das Finale bestritten zur Freude des Publikums „Die Jungen Trompeter“ aus Kerpen. Nicht zu vergessen die Saalkapelle, „Die Kleinenbroicher“.