Eissport So will der KEV Kinder für Eishockey begeistern
Krefeld · Die Trainer müssen immer aktiver auf den Nachwuchs zugehen. Eine enge Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen ist zwingend notwendig.
Die Zeiten haben sich geändert. Junge Leute für den Eishockeysport zu begeistern, „das ist nicht mehr so einfach wie früher“, sagt Dennis Weidenbach aus dem Nachwuchszentrum des Krefelder EV ’81. Während damals die Kinder noch von ganz alleine in die Laufschule des KEV ’81 kamen, muss heute viel Arbeit geleistet werden. Beim „Kids Day“ standen am Dienstagnachmittag über 60 Kinder auf dem Eis der Rheinlandhalle. Unter den Augen der Pinguine-Profis um Daniel Pietta, Martin Schymainski, Jussi Rynnäs sowie Christian Ehrhoff ging es für die Kinder im Alter von vier bis acht Jahren vor allem darum Spaß zu haben.
Neben dem U7- und U9-Team der Bambinis durften vor allem Kinder der Laufschule sowie Anfänger auf die Eisfläche, die dafür dreigeteilt wurde. „Wir hoffen natürlich, dass wir mit solchen Tagen neue Kinder für uns gewinnen können“, sagt Weidenbach, der neben seiner Tätigkeit als U15-Nachwuchskoordinator auch Aktionen wie den Kids Day organisiert und leitet. Der 26-Jährige kam erst im Mai aus Bietigheim in die Seidenstadt, kannte den U20-Trainer und Haupt-Nachwuchskoordiantor, Robin Beckers, aus früheren Zeiten. Beide wissen, wie wichtig die aktive Arbeit bei den Jüngsten heutzutage ist.
Durch die Digitalisierung begeistern sich immer weniger Kinder für den aktiven Sport, zudem gibt es unzählige Alternativen in anderen Sportarten. Weidenbach: „Sobald die Kinder eingeschult werden, ist es im Prinzip für uns schon zu spät. Man muss die Jungs im Kindergartenalter abgreifen. Danach spielen die meisten schon Fußball oder andere Sportarten.“ Gerade deswegen arbeitet der KEV ’81 eng mit der Stadt, Schulen und Kindergärten zusammen. „Wir machen viel dafür. In dieser Woche kam jeden Tag morgens ein Kindergarten aus der Stadt vorbei“, erklärt Weidenbach, der zusammen mit den anderen Trainern des KEV ’81 schnell erkennt, ob das nötige Potenzial vorhanden ist: „Man achtet vor allem darauf, ob die Kinder sportlich sind. Das sieht man eigentlich relativ schnell, wenn man auf den Bewegungsablauf achtet, die Koordination.“
Die Ausrüstung wird
am Anfang gestellt
Während es nach Weidenbach früher noch fast jeder schnell lernen konnte, ist das heute anders. „Da stechen dann einige schon immer heraus.“ Über die Eltern versuchen Weidenbach und Co. dann die jüngsten in ihre Laufschule zu bekommen, um den Kindern schnell die Bewegungsabläufe auf Schlittschuhen beibringen zu können. Dabei wird die Ausrüstung zunächst gestellt. „Eishockey ist natürlich auch ein Sport, der Geld kostet“, sagt Weidenbach. Nach drei bis vier Monaten in der Laufschule geht es in den jüngsten Bambini Teams der U7- und U9-Junioren. Dreimal die Woche Training und zehn bis zwölf Turniere pro Jahr sind der Normalfall.
Bis zu den U17-Junioren haben die Krefelder in fast jeder Altersklasse zwei bis drei Mannschaften, „es kann also jeder, der Lust hat, spielen“, sagt Weidenbach. Ab den U17-Junioren trennt sich dann die Spreu vom Weizen, ab dann geht es klar nach dem Leistungsprinzip. Jugendliche, die den Sprung nicht schaffen, können in kleineren Vereinen im Umkreis aber weiter den Sport ausüben. „Wir arbeiten da eng mit den Klubs in NRW zusammen. Natürlich macht dann nicht jeder weiter, aber wir finden eigentlich für fast jeden, der weiterspielen möchte, eine Möglichkeit“, sagt Weidenbach. Extern kommen Zugänge ins Internat des KEV, in dem viel Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Berufskolleg Vera Beckers gelegt wird. Das DNL-Team der Krefelder spielt in der ersten Division, Dennis Weidenbach: „Wir stehen national gut da und müssen uns unter den Top Acht des Landes nicht verstecken.“