Gericht Prozess um Handel mit Sprachtests
Krefeld · Sechs Männer stehen ab kommendem Donnerstag vor dem Düsseldorfer Landgericht. Sie sind wegen des Betruges in Sprachprüfungen für die deutsche Staatsbürgerschaft angeklagt – was dahinter steckt.
Die Polizei ist einem schwunghaften Handel mit Sprachtests auf die Schliche gekommen. Ab Donnerstag, 21. Januar, wird der Fall vor dem Düsseldorfer Landgericht verhandelt. Sechs Männer im Alter von 37 bis 58 Jahren müssen dann wegen Betruges und Urkundenfälschung auf die Anklagebank. Die Beschuldigten kommen aus Krefeld und Duisburg, wie eine Gerichtssprecherin mitteilt.
Sie sollen Komplizen, die gut Deutsch sprechen konnten, anstelle von Menschen, die kaum oder kein Deutsch sprachen, in Düsseldorf in Sprachprüfungen geschickt haben. Unter deren Namen hätten sie dann die zum Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft notwendigen Sprachtests absolviert.
Mindestens 600 Euro habe der Service pro Person gekostet, wobei etwa die Hälfte der Summe den Prüfungsteilnehmern zugekommen sei, wie in der Anklage steht. 26 Fälle seien aktenkundig, in denen die Prüfung unter falschem Namen abgelegt worden sein soll.
Ein Zeuge habe mit einer Aussage bei der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft die Machenschaften bereits im Jahr 2015 ans Licht und die Ermittlungen ins Rollen gebracht – mit konkreten Hinweisen auf Prüfungstage, an denen nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein soll. Das Gericht hat für den Fall vier Verhandlungstage angesetzt. Red