Verbrauchertipp Diese Versicherungen brauchen Azubis

Krefeld · Zu teuer und manchmal überflüssig: Experten der Verbraucherzentrale in Krefeld raten von pauschalen Berufsanfänger-Paketen ab.

Nicht nur in die Materie der Firma müssen sich Azubis einarbeiten. Auch über ihren Versicherungsschutz in dieser Zeit sollten sie Bescheid wissen.

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Mit dem Beginn einer Ausbildung muss sich die „Generation Corona“ einer besonderen Herausforderung stellen. Dabei sollten Lehrlinge die Absicherung von Alltagsrisiken auch in der Pandemie auf der To-do-Liste haben. „Scheinbar maßgeschneiderte Berufsanfänger-Pakete von Versicherungsgesellschaften seien hier jedoch häufig nicht die Lösung“, sagen die Experten der Verbraucherzentrale NRW in Krefeld. Denn mal seien die Policen zu teuer, mal offerierten sie überflüssigen Schutz oder deckten existenzielle Risiken nicht ausreichend ab. Mit einer Haftpflicht-, Kranken- und Berufsunfähigkeitsversicherung als Basis-Trio sind Ausbildungsstarter für die wichtigsten Dinge im Leben abgesichert.

Krankenversicherung

Mit Beginn der Ausbildung erlischt das Recht, in der Familienversicherung durch die Eltern versichert zu sein. Der Azubi muss sich bei einer Krankenkasse seiner Wahl selbst versichern. Bei der Suche nach der passenden Krankenversicherung ist es ratsam, verschiedene Krankenkassen entsprechend der persönlichen Bedürfnisse zu vergleichen und dabei auch auf den Service und die Zusatzleistungen zu achten. Die Krankenversicherung übernimmt die Kosten im Krankheitsfall. Das sind Behandlungs- und Krankenhauskosten, Medikamente und Krankengeld ab der siebten Woche einer Krankheit. Für die ersten sechs Wochen zahlt der Ausbildungsbetrieb die Ausbildungsvergütung (netto) weiter, danach gibt es von der Krankenkasse das – niedrigere – Krankengeld.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Auch wenn man beim Start ins Arbeitsleben daran kaum denken mag: Eine frühzeitige Absicherung durch eine private Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist unverzichtbar für den Fall, dass der Beruf wegen eines Unfalls oder einer schweren Erkrankung nicht mehr ausgeübt werden kann. Denn die gesetzliche Rentenversicherung leistet erst in Form der Erwerbsminderungsrente, wenn hier mindestens fünf Jahre lang Beiträge entrichtet sind. Versicherungsschutz besteht nur bei einer Berufskrankheit und bei einem Arbeitsunfall. Damit der private BU-Schutz auch die finanziellen Risiken der Berufsunfähigkeit ausgleicht, darf die Versicherungssumme nicht zu knapp bemessen sein. Den BU-Schutz mit einer Kapitallebensversicherung zu koppeln, ist nicht sinnvoll. Gesundheitsfragen u.a. zu Covid-Erkrankungen sollten genau beantwortet werden, um den Versicherungsschutz nicht zu gefährden. 

Private Haftpflichtversicherung

Diese Police ist ein absolutes Muss! Sie deckt Schäden ab, die man bei anderen verursacht – zum Beispiel, wenn die Gesundheit eines anderen durch die eigene Unachtsamkeit dauerhaft stark beeinträchtigt wird. Bis zum Ende der Ausbildung sind Azubis in der Regel bei ihren Eltern mitversichert und müssen keine eigenen Beiträge für die private Haftpflichtpolice zahlen. Den Haftpflichtschutz über den Vertrag der Eltern sollte man sich jedoch von deren Versicherer bestätigen lassen.