Krefelder Zoo Affen-Forscherin Jane Goodall fühlt sich falsch verstanden

Krefeld · Neue Runde im Streit um den geplanten Affenpark: Das Institut sieht keine Unterstützung für das Projekt des Krefelder Zoos.

Jane Goodall ist eine renommierte Primatenforscherin.

Foto: Eric Risberg/AP/dpa/Eric Risberg

Neue Runde im Streit um den geplanten Affenpark im Krefelder Zoo. „Das Jane Goodall Institut Deutschland erhebt ausdrücklich Einspruch gegen die Behauptung, Jane Goodall unterstütze den Neubau des Affenhauses in Krefeld“, schreibt Ulrike Beckmann, die dem Vorstand des Instituts angehört. Damit reagiert sie auf unsere Überschrift, Goodall stärke dem Krefelder Zoo den Rücken. Diese Interpretation sei „weder gerechtfertigt noch nachvollziehbar“. Goodall kämpfe nicht für einzelne Arten, sondern dafür, ganze Lebensräume mit ihren Ökosystem unter Schutz zu stellen. „In diesem Sinne könnte man die veranschlagten 20 Millionen wesentlich wirksamer für den Artenschutz einsetzen als für den prestigeträchtigen Neubau des Affenhauses im Krefelder Zoo“, so Beckmann.

Damit nicht genug. Beckmann wirft dem Zoo vor, bei der Brandkatastrophe in der Silvesternacht versagt zu haben. Es habe keine Beobachtung des Affenhauses gegeben. Dies bedeute: In jener Silvesternacht sei nicht einmal der Tierschutz gewährleistet gewesen.

Die Sichtweise des Instituts ist überraschend, weil sie sich von der Position unterscheidet, die Jane Goodall zuvor in einem „Spiegel“-Interview eingenommen hatte. „Zoos sind nicht per se schlecht. Tiere können dort sehr glücklich sein, vor allem wenn sie dort geboren wurden“, so die renommierte Primatenforscherin. Dann beschreibt sie, was aus ihrer Sicht einen guten Zoo ausmacht und unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten werden sollten. Diese Standards entsprechen jenen Plänen, die der Krefelder Zoo bei seinem neuen Affenpark umsetzen möchte.