Nachwuchs Krefelder Zoo: Der Star im Gehege heißt Pepe

Das drei Monate alte Jungtier von Gorilla-Dame Miliki hat endlich einen Namen.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Es gibt Möhren. Elegant und zielstrebig bewegt sich Miliki durch den Gorilla-Garten des Krefelder Zoos. Der eigentliche Star, auf den auch ein Fernsehteam wartet, hat es sich an der Schulter der neun Jahre alten Gorilla-Dame gemütlich gemacht. Er wurde im Mai geboren und hat nun endlich einen Namen: Pepe scheint sich gar nicht an den vielen Kameras und Zuschauern zu stören. Stattdessen verlagert der Nachwuchs geschickt sein Gewicht und greift sich locker eine Möhre, um sie, wieder zurück an der Schulter seiner Mutter, zu verzehren.

Dann ist das Schauspiel auch schon wieder vorbei. Miliki und Pepe ziehen sich wieder zurück. Zeit, den Namensgeber nach seiner Inspiration zu fragen. Nein, Klaus Reymer ist kein Fan des eiskalten portugiesischen Innenverteidigers. Reymer ist vor allem eines, ein Affenfreund. Ende August geht der 62-jährige Tierpfleger in Rente. Damit endet eine Ära im Krefelder Zoo.

Kein Wunder also, dass es Reymer war, der den Namen aussuchen durfte. „Pepe soll an die erfolgreiche Gorillahaltung im Zoo Basel erinnern“, sagt der Tierpfleger. Dort gab es einen Silberrücken-Gorilla namens Pepe, der „vertrauensvoll und zuverlässig“ seine Gorilla-Gruppe geführt habe. „Ich wünsche mir, dass der kleine Pepe den Charakter vom Schweizer Pepe hat und auch mal so ein toller Silberrücken wird“, sagt Reymer.

Fest davon überzeugt, dass Pepe bei seiner Mutter in guten Händen ist, ist Heidemarie Lenz Sie ist eine von zwei Tierpatinnen von Pepe. „Miliki ist eine ganz hübsche junge Mutter. Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, habe ich sie sofort in mein Herz geschlossen.“ Lenz gehe mindestens dreimal pro Woche in den Zoo und habe daher auch das große Glück gehabt, kurz nach Pepes Geburt vor Ort zu sein. Daran erinnert sich auch Tierpfleger Klaus Reymer gerne. „Es ist ein tolles Gefühl, wenn man sieht, dass das Jungtier wohl auf ist und die Mutter alles richtig macht und Milch gibt.“

Gerade nach der Totgeburt von Gorillaweibchen Oya im Jahr 2013 sei es eine Freude, zu sehen, dass bei Pepe und Miliki alles in Ordnung ist. Es scheint fast so, als hätten sich der kleine Gorilla mit den Kulleraugen und der erfahrene Tierpfleger abgesprochen. Schließlich geht Reymann nach 45 Jahren Tierpflege im Krefelder Zoo in Rente. Ein schöneres Abschiedsgeschenk hätte sich der 62-Jährige wohl nicht vorstellen können.