Sportstätten So geht es mit den Sportstätten in Krefeld weiter
Die Anlagen sind über Jahre nicht gepflegt worden, müssen aufwändig saniert werden. Das sagen die Fraktionen.
Die Grotenburg ist nur das bekannteste Beispiel, es dokumentiert indes auf eindrückliche Weise den Sanierungsbedarf Krefelder Sportstätten. Das in die Jahre gekommene Fußballstadion ist für gehobene Ansprüche nicht mehr geeignet. Der Drittligist KFC Uerdingen muss daher in Duisburg spielen und Miete an den MSV Duisburg zahlen. Doch was für die Profis gilt, hat in Krefeld auch eine Bedeutung für viele Amateure und Freizeitsportler. Einige Sportfreianlagen befinden sich in einem schlechten Zustand – verursacht, weil sie über Jahre nicht instand gehalten wurden. Wie die WZ berichtete, werden für die altehrwürdige Hubert-Houben-Anlage in den nächsten drei Jahren 3,5 Millionen Euro zur Generalüberholung in die Hand genommen. Auch soll dort ein Kunstrasen entstehen. Doch auch andere Sportplätze und Sportanlagen müssen modernisiert werden. Für diese Thematik ist die Sportstättenkommission ins Leben gerufen worden, die sich einen Überblick erarbeiten soll und ihre Arbeit bereits aufgenommen hat. Die WZ hat sich umgehört, worin die Ratsfraktionen und die Verwaltung die nächsten Schritte sehen.
Der Bedarf in der Stadt an Kunstrasenplätzen ist hoch
Laut Verwaltung sind auf Basis der Quartiersbetrachtungen für 2019 für die Bezirksanlage Gladbacher Straße und Hubert-Houben Konzeptstudien vorgesehen. Ferner erfolge für die Anlage an der Horkesgath der weitergehende Schritt in Richtung Entwurfsplanung und Kostenschätzung. Dort soll ein Kunstrasenplatz entstehen. Die Sportstättenkommission soll darüber hinaus selbst den Blick in die Quartiere aufnehmen und weiterentwickeln.
Die Freien Wähler in Krefeld sprechen von „teilweise katastrophalen Zuständen“ auf den Anlagen: „Viele Sportfreianlagen bedürfen einer Sanierung und dies teilweise angefangen an Gebäuden und den Sportplätzen selber.“ Zukunftspotenzial und Ausbaumöglichkeit sieht die UWG auf den Anlagen in Traar, Gladbacher Straße, Horkesgath, Linn und Schroersdyk. Es gelte den Schulsport und die Jugendarbeit zu bedenken. Der Bedarf an Kunstrasenplätzen sei hoch.
Schul- und Breitensport
müssen berücksichtigt werden
Die Grünen verweisen auf die anstehende Arbeit der Kommission und die Quartiersentwicklung. Axel Müller, sportpolitischer Sprecher, sagt: „Der Bedarf der Schulen und der des Breitensports müssen in den Quartieren Berücksichtigung finden. Der Bau von Kunstrasenplätzen hängt davon ab, wie die weitere Entwicklung in den Quartieren verläuft.“ Benedikt Lichtenberg von der CDU ist der Meinung, beim Bau von Kunstrasenplätzen seie der Bedarf von der Kommission zu ermitteln und Stück für Stück umzusetzen: „Gerade vor dem Hintergrund der beschlossenen Sanierung der Grotenburg werden wir unseren Fokus jetzt erst recht auf den Breitensport richten. Denn auch diese Vereine haben das gleiche Anrecht auf einen vernünftigen Sportplatz wie der Profifußball.“
Zu den weiteren Baumaßnahmen sagt er: „Für Sanierungen stellen wir zunächst Geld für die Planungskosten ein.“ Zu sanieren seien die Leichtathletik-Anlagen und der Aschenplatz auf der Bezirkssportanlage Reinersweg, die Bezirkssportanlage Gladbacher Straße. Auch für den Aschenplatz auf der Bezirkssportanlage Rundweg sei eine Sanierung notwendig.
Die Vereine sollen mit
ins Boot geholt werden
Klaus Kokol (SPD) favorisiert zunächst den Weg einer „umfassenden Aufstellung“ der Mängel, dann einer Priorisierung. Wenn die Kosten ermittelt sind, könnten mit einem schlüssigen Konzept Fördertöpfe des Bundes und des Landes genutzt werden. Er sagt: „Die betroffenen Vereine zu Beteiligten zu machen, den vorhandenen Sach- und Fachverstand zu nutzen, ist der richtige Ansatz.“
Die FDP sieht bei den meisten Bezirkssportanlagen Sanierungsmaßnahmen, sowohl bei Rasen- als bei Aschenplätzen. Weiterhin seien viele Gebäuden zu sanieren. „Bei den Kunstrasenplätzen würden wir den SC Bayer Uerdingen als nächsten priorisieren, weil er eine hohe Mannschaftsdichte aufweist und der Stadt bei der Finanzierung entgegenkommt“, sagt Sprecherin Martina Kurpjuweit.