Kreuzkirche wird 2019 fertig
Das Gotteshaus an der Thielenstraße wird nach dem Umbau als multifunktionelles Gemeinde- und Jugendzentrum genutzt.
Oppum. In die Kreuzkirche an der Thielenstraße zieht neues Leben ein. In spätestens einem Jahr wird das unter Denkmalschutz stehende Gebäude von 1933 als multifunktionelles Jugend- und Gemeindezentrum genutzt, in dem auch wieder Gottesdienste für Schul- und Kita-Kinder stattfinden werden. Die ersten Umbauarbeiten haben bereits begonnen: Die jungen Leute packen als künftige Nutzer bei den Außenanlagen kräftig mit an, entsorgen Sperrmüll oder reißen Tapeten ab, damit es „ihr“ Haus wird. „Dabei haben sie die symbolische Bedeutung des Gotteshauses in der Mitte Oppums stets im Blick“, sagt Pfarrer Volker Hülsdonk von der evangelischen Kirchengemeinde Krefeld-Oppum: „Die Kreuzkirche bleibt die Kreuzkirche.“
Bereits 2008 war das Gotteshaus aus Kostengründen geschlossen und entwidmet worden. Seitdem hatte das Presbyterium einige Ideen für eine gute Lösung gesucht und gefunden. Die Kreuzkirche sollte Grabeskirche werden, Künstler hätten dort eine Bleibe finden können oder es sollten Wohnungen entstehen. Zwei Jahre hatte dort eine freie afrikanische Gemeinde ihr Domizil. „Alles zerschlug sich, zumal die Künstler auch Auktionen im Gotteshaus durchführen wollten“, berichtet Dieter Pielensticker, Baukirchmeister der Gemeinde. „Was blieb, waren die laufenden Kosten von rund 10 000 Euro im Jahr, um die Bausubstanz zu erhalten. Hagelschäden und Wasserrohrbruch rissen ein zusätzlichen Loch in die Kasse.“
Der Knoten platzte erst, als das Gemeinde- und Jugendzentrum Haus Kagawa gegenüber an die Evangelische Kinder- und Familienhilfe Bruckhausen vermietet wurde. Unter dem Namen Dojo sind dort bis zu neun junge Leute in einer begleiteten Wohngruppe untergebracht. Hülsdonk: „Wir waren von der Last dieses Gebäudes befreit und konnten die Kirche als Alternative für Kagawa und für eigene Zwecke nutzen.“ Nun, da die Baugenehmigung vorliegt, heißt das Ziel „Ertüchtigung“ des denkmalgeschützten Gebäudes. „Es ist viel Arbeit. Denkmal- und Brandschutz, behindertengerechte Zugänge, dazu Dachreparaturen, die Erneuerung von Heizung, Licht, Sanitär. Alles muss in Einklang gebracht werden“, berichtet Architekt Norbert Hahnenberg. „Die Reparatur der Luftheizung wäre zu teuer gewesen. Jetzt wir es eine Gasheizung geben.“
Bei allen Überlegungen stehe an erster Stelle, auf das Gebäude einzugehen. „Oftmals müssen wir Kompromisse eingehen“, sagt der Architekt. Der Kostenrahmen sei mit einer Summe zwischen 500 000 und 600 000 Euro veranschlagt, ergänzt der Pfarrer. Ausschreibungen für weitere Arbeiten laufen. Das Schöne ist: Der hohe und schöne Kirchenraum mit dem glänzenden Steinboden und den hohen Fenstern bleibt, wie er ist. Die Fenster werden künftig nicht mehr mit Kunststoffscheiben geschützt, sondern mit solchen aus Glas. Gläsern wird auch der Eingangsbereich. Hahnenberg: „Damit die schöne alte Kassettentür erhalten bleiben kann, werden wir neue Glastüren vor dem ehemaligen Kirchenraum als Brandschutz einsetzten. Sie werden auch die Nische nebenan abtrennen. Eine gläserne Wand bekommt auch die frühere Orgelempore.“
Dort bekommt Jugendleiterin Sandra Hillesheim ihr Büro. Jugendlichen wollen helfen, eine Theke und ein Mischpult zu bauen. Billardtisch und Tischtennisplatte werden viel Platz haben. Der leicht erhöhte Altarbereich wird zu einer Bühne umfunktioniert. Damit auch alle die neuen Räume nutzen können, wird der Eingangsbereich behindertengerecht umgestaltet.