Rheindeich Künstler verwandeln Rheinufer in eine Galerie

Viele beeindruckende Werke sind an der Rhine Side Gallery am Rheindeich entstanden.

Krefeld. Die Straßenkünstler, die der Rhine Side Gallery ihren Namen gegeben haben, sind wieder abgereist. Geblieben sind ihre oft metergroßen Werke, die die Mauern und die untere Werft schmücken — eine wahre Farbexplosion. Zwar sind die Bilder nicht für die Ewigkeit gemacht, aber sie werden wohl einige Jahre an den Wänden zu sehen sein.

Die Besucher, die es sich gestern vor dem Gewitter bei einem Glas Wasser und einem Buch auf dem Sandstrand gut gehen ließen, gefällt die ganze Aktion sehr. „Der Publikumszuspruch ist grandios“, freut sich Stadtmarketing-Chef Uli Cloos, der die Gallery im Rahmen des Krefelder Perspektivwechsels entwickelt hat. „Bisher habe ich keine Besucher getroffen, die nicht begeistert waren. Alle fragen, ob es das nächstes Jahr wieder gibt.“ Darauf gibt es noch keine Antwort. Auf der einen Längsseite des Gebäudes der ehemaligen „Balth. Erlenwein & Cie. GmbH“ steht es Schwarz auf Gelb für alle Besucher geschrieben: „Rhine Side Gallery“. Darunter befinden sich drei Betonstelen mit Paradiesvogel, Playmobil-Figur und Mickey Bot.

Das Rheinufer als Kunst-Galerie
10 Bilder

Das Rheinufer als Kunst-Galerie

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Sophia Stutte, Besucherin

Unter dem alten Firmennamen prangt ein wahres Farbspektakel mit Wasservögeln, Blumen und Wellen. Die andere Längsseite nimmt eine Strandatmosphäre ein. Durch ein steinernes, von Säulen eingerahmtes Tor ist eine hausgroße Landschaft zu sehen, eine Symphonie in Blau mit Sonne, Sand, Meer und Wolken.

Sophia Stutte und ihr Begleiter sitzen auf den Bänken und gucken auf die Bilder. „Das ist super hier, eine ganz tolle Idee“, findet sie. „Mit den Füßen im Sand ist das eine richtige Urlaubsatmosphäre. Samstag kommen wir wieder. Da gibt es Musik-Programm. Die Bilder sind sagenhaft. Auf einem guckt mich ein Auge regelrecht und lebensecht an.“

Das ist wirklich ein Hingucker. Das Auge ist auf eine Betonstele gemalt und sieht aus, wie fotografiert. Der Eindruck verstärkt sich, da das Bild wie ein Foto eingefasst ist. Derweil kommen die Besucher mit dem Rad angefahren, andere liegen bereits in den Liegestühlen, beobachten das Motorboot auf dem Rhein und gucken den großen Schiffen nach.

Jennifer Kamp liest ein Buch und freut sich über ihre Freizeit: „Es ist angenehm leise hier. Ich genieße die Ruhe und mein Buch. Hier kann ich abschalten. Gut, dass die Aktion noch bis zum 3. September geht.“ Die alte Fahrbahn am Rhein schmücken zwei große Bilder, die durch den Fußabrieb sicher nicht so lange Bestand haben, wie die Wandgemälde.

Sie sind gut von der Deichmauer aus zu sehen. Das eine zeigt einen riesigen Vogel auf dem anderen reitet ein Kind aus dem Wasser. Der Künstler hat in einigem Abstand sogar zwei Schuhsohlen aufgemalt: Es ist der richtige Punkt zum Fotografieren.

rsg@krefeld.de