Naturbad Hochsommer — und das Naturbad Hüls muss schließen

Zu viele Schwebstoffe: Badestopp könnte mindestens zehn Tage dauern. Eine Frage der Versicherung.

Foto: Dirk Jochmann

Hüls. Das Hülser Naturfreibad bleibt ab sofort geschlossen. Die Sichttiefe, die laut Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau für den Index für die Wasser-Qualität von Naturfreibädern bei 1,80 Meter liegt, wurde im Hülser Bad nicht mehr erreicht — es wurden zu viele Schwebstoffe aufgewirbelt. Gesundheitliche Bedenken, das Bad nutzen zu können, bestanden zu keiner Zeit. Und bestehen auch mindestens zehn Tage lang nicht, denn solange, heißt es aus der Verwaltung, könne es durchaus dauern, bis das Naturbad wieder nutzbar ist. Eine Aussage zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme des Badebetriebs sei voraussichtlich am Ende der Woche möglich.

Zum Prozedere: Die Maßnahmen zur Reduzierung der Sichttiefenproblematik erfolgen in zwei Teilschritten: Zuerst wurde bereits über eine Pumpaktion ein Teil der Partikel aus dem Becken herausgeschwemmt. Nun werden die Partikel, die sich auf dem Beckenboden im Nichtschwimmerbereich abgesetzt haben, mit einem verfügbaren Sauggerät abgesaugt und direkt abgepumpt. Zur weiteren Steigerung der Effektivität werde in den kommenden Tagen ein zusätzliches Sauggerät mit höherer Leistungskapazität eingesetzt.

Ärgerlich ist der Badestopp insbesondere in der derzeitigen Hitzephase und vor dem Hintergrund, dass Stadt und Steuerzahler gerade erst viel Geld in die Hand genommen haben, um das Naturfreibad Hüls fit zu machen für die Saison. Die Sichttiefenproblematik, versichert die Verwaltung indes, habe nichts mit den Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten zu tun, die Anfang des Jahres durchgeführt wurden.

Dabei wurden Frostschäden und Absenkungen im Bereich der Beckenumgänge und Zuwegungen sowie Beckenschrägen für 20 000 Euro beseitigt. Zudem wurden scharfkantige Bodenplatten im Nichtschwimmerbereich für 15 000 Euro entfernt. Für weitere 55 000 Euro soll nach der Saison die Boden-Kiesschicht im Schwimmerbereich ausgetauscht werden. Dies, heißt es, sei im Vorfeld der Freibadsaison nicht möglich gewesen.

Die sofortige Schließung sei deshalb notwendig geworden, weil durch die verletzten Standards für Naturfreibäder im Falle eine Unfalls der Versicherungsschutz des Betreibers erlischt.