7. Sinfoniekonzert: Ein sonniger Blick gen Süden
Letzte Aufführungen vor der Pause: Heute und Freitag.
Krefeld. Die letzten Sinfoniekonzerte der Niederrheinischen Sinfoniker vor der Sommerpause finden Dienstag und am Freitag im Seidenweberhaus statt. Heute erklingt die in der Salzburger Serenadentradition entstandene „Gran Partita“ von Mozart. „Sie bestand aus 13 Instrumenten, (. . .) und saß bei jedem Instrument ein Meister — es tat eine Wirkung — herrlich und groß, trefflich und hehr!“, so ein Zeugnis aus der Entstehungszeit. Zwölf Bläser und ein Kontrabass entfalten in dem siebensätzigen Werk eine abwechslungsreiche und stimmungsvolle Klangwelt der „Harmoniemusik“.
Die Bildungsreise durch Italien nach dem Vorbild Goethes war für den Künstler des 19. Jahrhunderts geradezu Pflicht. Von Brahms dazu ermuntert und von seinem Vater finanziert, unternahm im Frühjahr 1886 auch der 21-jährige Richard Strauss eine Kavalierstour durch Italien. Das Reiseerlebnis blieb nicht ohne Einfluss auf den weiteren künstlerischen Werdegang des Komponisten, denn es wurde zum Auslöser für die Entstehung eines groß angelegten Orchesterwerks, das den entscheidenden Wendepunkt im Schaffen des Komponisten einleiten sollte: Die Sinfonische Fantasie „Aus Italien“, die am Freitag zu hören ist.
„Ich habe nie so recht an eine Anregung durch Naturschönheiten geglaubt; in den römischen Ruinen bin ich eines Besseren belehrt worden, da kommen die Gedanken nur so geflogen“, so der junge Meister.
Mit dieser Komposition werden die Niederrheinischen Sinfoniker einen sonnigen Blick gen Süden werfen und einen Hauch italienisches Flair in den Konzertsaal bringen. Ob zartes Sonnengeflimmer und Wellenglitzern des Strandidylls oder majestätischer Anblick auf das ewige Rom — die klangliche Raffinesse der Partitur lässt einen der größten Tondichter 20. Jahrhunderts erkennen. Der Gassenhauer „Funiculi-funicula“ rundet das Werk augenzwinkernd ab und entlässt die Zuhörer entspannt in die Spielzeitpause.