Adriane Siempelkamp – eine Kunstfreundin lässt los

15 Jahre lang hat Adriane Siempelkamp die Museumsfreunde geführt – kreativ, offen im Umgang und mit klarer Linie.

Krefeld. Die Liebe zur Kunst ist ihr schon im Elternhaus mitgegeben worden. Dieses Interesse, verbunden mit dem Wunsch, sich für die Kultur in ihrer Heimatstadt zu engagieren, führte fast zwangsläufig zum Ehrenamt. 15 Jahre lang hat Adriane Siempelkamp die Freunde der Krefelder Kunstmuseen geführt. Nun hat sie den Vorsitz an ein jüngeres Duo abgegeben.

Siempelkamp hat den Freundeskreis 1983 mit gegründet. "Schnell fanden sich einige Mäzene, die helfen wollten", erinnert sie sich. Als sie 1995 gebeten wurde, den Vorsitz zu übernehmen, war ihr gar nicht bewusst, was da auf sie zukam.

Von Anfang an hat sie ihren eigenen Stil gepflegt, auch was die Kommunikation betrifft. "Ich rede lieber mit den Menschen oder schreibe Briefe, statt Mails zu verschicken", sagt sie. Nach und nach hat sie ein gutes Netzwerk aufgebaut. "Ich bin eine Teamworkerin." Siempelkamp ist stolz darauf, trotz vieler Kämpfe für die Kunst im Vorstand immer in harmonischer Atmosphäre gearbeitet zu haben.

Viele Jahre war der Architekt Klaus Reymann als Vize an ihrer Seite, er hat sich maßgeblich bei der Sanierung der Häuser Lange und Esters engagiert. Die Wiedereröffnung der Villen im Sommer 2000 zählt zu den schönsten Erinnerungen ihrer Amtszeit.

Adriane Siempelkamp hat aber auch die kleineren Erfolge im Blick. So gibt es vor jeder offiziellen Ausstellungseröffnung für den Freundeskreis eine Preview mit dem jeweiligen Künstler. "Wir können keine großen Events machen", stellt sie sachlich fest. Im Mittelpunkt steht für sie ohnehin die Kunst. Neben den Ankäufen ist ihr das Bewahren der bestehenden Dinge wichtig. Dazu zählt auch das Museum selbst, doch in ihrem Kommentar zum Thema Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums klingt leichte Ironie mit: "Mit Gottes Hilfe werden wir es schaffen."

Froh ist Siempelkamp, dass der Verein inzwischen eine eigene Geschäftsstelle hat und Mitglied im Bundesverband der Fördervereine deutscher Museen für bildende Kunst ist. Den Gedankenaustausch bei den jährlichen Treffen empfindet sie als Bereicherung. Daraus resultierte auch die Museums-Initiative, ein Kreis ehrenamtlich arbeitender Damen, der das Personal im Museum unterstützt. Die Leiterin dieser Gruppe, Anahita Teymourian-Pesch, ist Siempelkamps Nachfolgerin. "Der Zeitpunkt für einen Generationswechsel ist richtig", findet Siempelkamp.

Dem neuen Team wünscht sie, was sie selbst stets beherzigt hat: "Sie sollen sich nie entmutigen lassen und ihrer Linie treu bleiben." Ihre eigene Zeit, in der sie unheimlich viel gelernt habe, fasst sie so zusammen: "Fördern, erhalten, entwickeln und - loslassen". Über letzteres wird sich vor allem ihre zweijährige Enkelin Tara freuen, die nun noch mehr Zeit mit ihrer kunstsinnigen Großmutter verbringen kann.