Anna Lewin ermittelt im Fall Sylvie

„Rotes Moor“ von Daniel Mylow ist nichts für Zartbesaitete.

„Poesiepädagoge“ steht unter anderem auf seiner Visitenkarte. Aber sein erster Roman „Rotes Moor“ ist ganz weit davon entfernt. Der Autor Daniel Mylow, der 1986 am Fabritz sein Abitur baute, hat nämlich einen veritablen Thriller vorgelegt. So spannend, dass Zartbesaitete danach gar nicht gut schlafen können. Das besagte Moor liegt im Hessischen und übt auf die Personen im Roman wie auf den Leser eine starke Anziehungskraft aus.

Wie war das nun mit Sylvie? Sie verschwand 1979. Unaufgeklärter Fall. 27 Jahre später findet man bei Arbeiten im Moor ein Skelett — was sich nach einiger Recherche als viel älter herausstellt. Dieser Fund wird zu einer archäologischen Sensation. Doch Kommissarin Anna Lewin ermittelt weiter im Fall Sylvie. Es wird für sie zu einem gruseligen Alptraum, der auch an ihre eigene Lebensgeschichte rührt.

Wer Thriller mag, ist hier bestens bedient. Figuren mit einer eigenen Geschichte, reelle geografische Verortung, überzeugender Plot. Was aber an diesem Roman so anders ist, sollte auch hervorgehoben werden: Die Liebe zur Natur und ihre Beschreibung verleiht diesem Buch eine besondere Qualität. chs

“ Daniel Mylow, „Rotes Moor“. cocon Verlag Hanau, 2017, 16,80 Euro.