Apollon-Ensemble mit junger Zauberflöte in der Synagoge
Erstes Konzert vor ausverkauftem Haus an der Wiedstraße: Das junge Kammerorchester Apollon-Ensemble spielte Werke von Mendelssohn, Mozart und Beethoven.
Krefeld. Seit zwei Wochen wird die neue Synagoge an der Wiedstraße genutzt, jetzt fand das erste öffentliche Konzert nach der Eröffnung statt. "Wir sind überwältigt von so viel Interesse", begrüßte Johann Schwarz, Vorsteher der jüdischen Gemeinde, die Besucher. Am Vorabend des jüdischen Neujahrsfest war der Kurt-Kähler-Saal am Sonntag bis auf den letzten Platz gefüllt.
Das junge Kammerorchester Apollon-Ensemble spielte Werke von Mendelssohn, Mozart und Beethoven. Herzstück des Programms waren Auszüge aus der "Zauberflöte", ein für diesen Ort passendes Werk von "großer Humanität" so Schwarz, der kurze Erläuterungen zum Programm gab.
Den Auftakt bildete Mendelssohns Ouvertüre "Die Hebriden" in der der Komponist Eindrücke einer Schottlandreise in stimmungsvolle musikalische Naturschilderungen umsetzt. Unter der differenzierten Leitung seines Dirigenten David Cavelius ließ das Orchester die melancholisch-düsteren Klangfarben des Werks schön zur Entfaltung kommen.
Die Ausschnitte aus der Zauberflöte boten vier jungen Sängern, die sich noch in der Ausbildung befinden, Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. Trotz leichter Indisposition meisterte Catarina Maier als Königin der Nacht alle Hürden der Arie "O zittre nicht" und zeigte bereits eine gute darstellerische Präsenz.
Kai-Uwe Schöler beeindruckte als Sarastro mit seinem durchdringenden Bass. Karola Pavone verkörperte mit ihrem wunderschön lyrischen Sopran glaubhaft die verzweifelte Pamina und begeisterte gemeinsam mit Thomas Schütz beim beliebten Papageno-Papagena-Duett das Publikum.
Nach der Pause folgte die eher selten gespielte erste Sinfonie von Beethoven, die etwas zu Unrecht nie die Popularität seiner anderen "ungeraden" Sinfonien erreicht hat. In dem 1800 uraufgeführten Werk schwingt in der musikalischen Struktur noch viel Haydn und Mozart mit, doch spätestens im dritten Satz mit seinem rhythmisch zündenden Thema und feurigem Tempo steckt schon viel Beethoven drin.
Das Apollon-Ensemble brachte die lyrisch-dramatischen Facetten des Werks ausgewogen und klangschön zum Ausdruck. Ein gelungener Auftakt des kulturellen Programms der Synagoge, der mit viel Applaus für alle Beteiligten belohnt wurde.