Ausstellung bei Meta Weber: Diese Kunst hat Kopf und Fuß
Meta Weber zeigt neue Werke von Hans-Joachim Albrecht.
Krefeld. Die Skizzen beschäftigen sich mit einem außergewöhnlichem Verhältnis: das von Kopf und Fuß. Diese beiden weit entfernten Körperteile fügt der Krefelder Künstler Hans-Joachim Albrecht in feinen Linien zu Paaren zusammen, gegensätzlich und harmonisch zugleich. Der Kopf wird dabei zur relativ flachen Gesichtsmaske, die sich an die Wölbung des Fußes schmiegt. Spannende Kompositionen, zeichnerisch meisterhaft.
Zu sehen sind sie in "Körper - Kontakt - Zeichnungen", einer Ausstellung mit neuen Werken in der Galerie Meta Weber. Die Arbeiten sind alle innerhalb des vergangenen Jahres entstanden. Sie liefern damit eine aktuelle Bestandsaufnahme im Werk des bekannten Bildhauers.
Nach der eher retrospektiven Schau bei der Firma Cargill ist nun im intimen Rahmen der kleinen Galerie der Fokus auf wenige kleinformatige Skulpturen und einer Auswahl von Zeichnungen gerichtet. Letztere haben als Einzelblätter Seltenheitswert, da Albrecht hauptsächlich in Skizzenbücher zeichnet. Für ihn sind es Tagebücher, die seine Überlegungen zu den plastischen Arbeiten festhalten und eine Art Archiv der Skulpturen bilden.
Auch den Stahlgebilden liegen ungewöhnliche Beobachtungen zugrunde. Einmal ist es der Kopf eines Kindes, an die Schulter der Mutter gelehnt, der in Albrechts klarer Formensprache den Akzent auf die unterschiedliche Stellung der Ohren des Kindes setzt. Hier wird deutlich, dass man eine Skulptur von allen Seiten betrachten muss, um ihrem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Während dieses Werk aus dunkelbraun gefärbtem Stahl gefertigt ist, leuchtet ein anderes in hellem Rot. Über einer schmalen Kopfform, die sich leicht trichterförmig öffnet, befinden sich zwei Hände. Die eine öffnet sich, die andere hält sich fest, beide bekrönen gleichsam den Kopf. Trotz der stark reduzierten Form kann der Betrachter in den einzelnen Knickstellen des Stahls die Anatomie der Hände nachvollziehen.
Die präzise, sensible Wahrnehmung des Künstlers für Bewegungsabläufe des menschlichen Körpers spiegelt sich in seinen auf den ersten Blick so sachlichen Skulpturen wider. Das vielleicht eindruckvollste Beispiel ist das hoch aufgerichtete Stück "Kopf über Arm": blaugrau schimmernd, dynamisch und elegant.
Bis 14. Januar. Besichtigung nach telefonischer Vereinbarung: Ruf 77 37 92.