Ausstellung: Ölmalerei trifft auf Edelstahl-Flächen

Die Künstlerin Barbara Adamek stellt ihre mehrteilige Arbeit „Holundertag“ im Haus Kunst+Technik aus.

Krefeld. Sie hat die Farbe des Holunders für sich entdeckt. Das dunkle Violett, das je nach Lichteinfall unterschiedliche Schattierungen erzielt, fasziniert die Künstlerin Barbara Adamek. "Holundertag" heißt die mehrteilige Arbeit in Öl auf Edelstahl, die jetzt im Zentrum der Ausstellung im Haus Kunst+Technik zu sehen ist.

In den hellen, klar gegliederten Räumlichkeiten hat die Galerie Meta Weber seit kurzem eine Dependance eingerichtet. Durch die großen Fenster fällt viel Tageslicht, alles zusammen ergibt einen idealen Rahmen für die Arbeiten Barbara Adameks.

Ölmalerei auf Edelstahl sind seit vielen Jahren Merkmal der Krefelder Künstlerin und die jetzige Ausstellung wirft auch einen kurzen Blick zurück zu den Anfängen.

Im Foyer neben dem Eingang hängen zwei Arbeiten von 1987. Edelstahlstücke sind hier kreuzförmig zusammengefügt und mit unterschiedlichen Farben bemalt. Gegenüber dann "Eisland" von 2007, das einen der Höhepunkte der Entwicklung zeigt.

Ein tiefes Blau, Türkis und ein wirklich eisiges Hellblau sind die vorherrschenden Farben. Sorgfältig abgeknickte Stahlflächen setzt die Künstlerin für raffinierte Farbspiegelungen ein. Auch "Holundertag" zeigt diese Abfolge von Flächen und Winkeln.

Die klaren Konturen weichen auf, das einfallende Licht wird anders reflektiert. Optisch verwischen die real noch existierenden Abgrenzungen zwischen den Flächen, die zwischen den Farben immer wieder auch den blanken Edelstahl zeigen.

Bei den ganz neuen Arbeiten treibt die Künstlerin das Spiel weiter. Der Edelstahl verschwindet als Malgrund nahezu ganz unter den Farben. "Sehstück" heißt eines dieser Bilder, auf dem sich Rot, Violett, Blau und Grün zu einer etwas gewöhnungsbedürftigen Mischung verbinden.

Der eher meditative Charakter früherer Arbeiten ist einem aggressiveren Grundton gewichen. Das irritiert doch zugleich bleibt es spannend zu beobachten, wohin sich die Künstlerin entwickeln wird.