Krimi: Morde mit der „Waffe“ Mode

21 Autoren haben sich am neuesten Band des Leporello-Verlages beteiligt: „Todschick“.

Krefeld. Der Titel war vor den Geschichten da: Verleger Werner Coelen hatte seine WZ gründlich gelesen, und dabei war ihm das Wort "Todschick" aufgefallen - der Titel für die neue Anthologie im Leporello-Verlag geboren. Das Wort "Todschick" hatte Pierre Sommet von der Volkshochschule als "ausgewandertes Wort" vorgeschlagen für die Sammlung von Jutta Limbach (Hueber Verlag). Es kommt von "tout chic", alles schick.

Ina Coelen, Herausgeberin vieler Schmöker, bat Autoren um Beiträge zum Thema Mode und Mord. Nun liegt der erste Frühjahrsband des Krefelder Verlages vor, ist in allen Buchhandlungen erhältlich. 21 Autoren haben sich über Kleidungsstücke vom Strumpf bis zum Schleier mörderische Geschichten erdacht. "Eine gute Mischung", sagt Ina Coelen, die auch selber für diesen Band geschrieben hat. Bis auf die Ausnahme eines Eifel-Krimis spielen alle Geschichten am Niederrhein.

Arnold Küsters Beitrag heisst "Sockenschuss", in doppeltem Sinn. Am Niederrhein bezeichnet man damit verdrehte Leute und auch den Faden, der zwei zusammengehörige Socken verbindet. Küsters hat schon vier Romane geschrieben: "Das war für mich sogar eine Übung in Disziplin, denn sonst brauche ich 400 Seiten, um zu erklären, warum ein Mensch so gehandelt hat." Die Tat sei ihm gar nicht so wichtig, sondern die Beweggründe. Im übrigen war Küsters ganz schnell klar, worüber er schreiben würde: "Ich habe immer kalte Füße..."

Bei Klaus Stickelbroeck gab ein Laden mit Abendmode die Idee: "Ein rotes Kleid und Mord, das passt." Der Polizist mag den Niederrhein mit seiner Kultur: "Man sieht sich immer zweimal und auf dem Land sogar drei- und viermal." Er schreibt mit Augenzwinkern und ist amüsiert, dass seine Kollegen die Rezepte aus den "Fress-Krimis" nachgekocht haben. Der Leporello-Verlag hat im sechsten Jahr seine Fühler auch auf die andere Rheinseite ausgestreckt. "Theaterblut" von Susanne Kliem spielt im Schauspielhaus Düsseldorf: "Nun sind wir auch in Buchhandlungen dort vertreten", sagt Werner Coelen.

Auch ein Duisburg- und ein Gladbach-Krimi erscheinen im Frühjahr. Im Herbst kommt nicht nur eine Schokoladen-Krimi-Sammlung. Auch ein Band mit Geschichten aus einem Wettbewerb, den Leporello mit der WZ ausgeschrieben hat, wird vorbereitet. 120 Manuskripte sind eingereicht.