Ballettabend: Der Tod will nur Tröster sein
Der neue Chef der Compagnie, Robert North, stellt am Samstag im Stadttheater seine erste Choreographie „Tempus fugit“ vor.
Krefeld. Mit den Mitteln des Tanzes begibt sich der neue Ballettchef Robert North mit seiner Produktion "Tempus fugit" am heutigen Samstag um 20 Uhr auf die Suche nach dem Wesen und der Bedeutung von Zeit. Zeit flieht, Zeit ist flüchtig, ist allgegenwärtig und doch schwer zu erfassen. Dieser Abend soll aber kein quälerisch-philosophisch angehauchtes Unternehmen sein, sondern frisch und mit Tempo und Rhythmus die Ballettfreunde überraschen. North sieht es sogar kulinarisch: "Es soll ein gutes Mahl werden, mit ausgewogener Abfolge."
Das Entrèe, vielleicht mit einem Glas Champagner, macht "Tempo", ein Potpourri aus besonders tänzerisch angelegten barocken Werken von Vivaldi. Der gehaltvolle Hauptgang wird eine Choreographie sein, die sich Schuberts Streichquartett "Tod und das Mädchen" annähern soll. Eine Geschichte von Tod und Angst, Trost und Erlösung: Ein Mädchen bittet den eintretenden Tod um Schonung. Im Gespräch stellt sich der Tod allerdings als Erlöser heraus. Die Nachspeise soll besonders dynamisch geraten mit einem Hit des spanischen Flamenco-Gitarristen Paco de Lucia: "Entre Dos Aguas" (Zwischen zwei Wassern). Zwei Tanzformen verbinden sich hier: Flamenco und klassisches Ballett.
Viele Facetten, viele Geschmacksvarianten. North hat sich - teils vor 25 Jahren - schon mal an diesen Themen versucht. Er nimmt die Gelegenheit wahr, seinen Stil des Choreographierens erstmals seinem Publikum in aller Breite und Vielfalt vorzustellen. Die Premiere ist ausverkauft. Für weitere Vorstellung gibt es noch Karten (Ruf: 805125).