Das Land des Lächelns: Ein deutlicher Kontrast der Kulturen
Am Samstag hat Franz Lehárs Stück in Krefeld Premiere.
Krefeld. Eine Liebe, die an der Unvereinbarkeit zweier Kulturen scheitert. Für eine Operette ist das ein ungewöhnlich ernster Stoff, zumal es für Lisa, einer jungen Dame aus Wien, und ihren chinesischen Prinzen kein Happy End gibt. Der Popularität von Franz Lehárs Operette „Das Land des Lächelns“ hat das bis heute aber keinen Abbruch getan.
Das liegt wohl nicht zuletzt an der schönen Musik, die viele Ohrwürmer enthält. „Dein ist mein ganzes Herz“, das Bravourstück aller Tenöre, zählt dazu. Am Samstag ist Premiere im Krefelder Theater. „Es ist fast mehr eine Oper“, findet Regisseur Jakob Peters-Messer.
Zu Lehárs Vorbildern zählte auch Puccinis „Madame Butterfly“. Doch der Komponist folgte mit seinem 1923 uraufgeführten Werk auch einem Trend der damaligen Zeit, nämlich der Sehnsucht nach exotischen Orten. Die Geschichte mit ihrer klaren Botschaft funktioniert auch heute noch. „Es macht jedoch keinen Sinn, das in die heutige Welt zu übertragen“, sagt Peters-Messer.
Seine Regie setzt auf einen deutlichen optischen Kontrast der Kulturen. Einem eleganten Wiener Salon in Schwarz-Weiß wird asiatische Farbenpracht gegenübergestellt.
Als zusätzliche Figur gibt es eine alte chinesische Kaiserin, die als Hüterin der Tradition agiert. „Es ist eine historische Figur“, erzählt Peters-Messer. Rosemarie Weber wird diese Sprechrolle verkörpern. Um Gesang und Dialoge zu verdichten, ist der Text insgesamt etwas entschlackt worden. Zusätzliche Instrumente wie asiatische Gongs und Tamtams sorgen für exotisches Flair.
In der Premiere verkörpern Janet Bartolova und Michael Siemon das Liebespaar, Gabriela Kuhn und Carlos Petruzziello spielen das heitere zweite Paar, dem ebenfalls kein Glück beschieden ist. MP
Für die Premiere am 9. Dezember gibt es noch wenige Restkarten unter Telefon 805-1 25.