Deng Yifu-Ausstellung: Menschen in Tarnfarben
Der Chinese Deng Yifu malt in eigenwilliger Technik auf einem Stoff der US-Armee. Die Ausstellung endet am Samstag.
Krefeld. Aus unzähligen Farbtupfern bildet sich eine Form. Allerdings wird auf den Bildern, die derzeit in der Galerie Prettyland zu sehen sind, nicht dem Pointillismus nachgeeifert. Der chinesische Künstler Deng Yifu folgt einem rasterartigen Stoffmuster.
Neben der eigenwilligen Maltechnik ist auch der Stoff, den er als Malgrund benutzt, recht speziell. Es ist ein Tarnstoff der amerikanischen Armee, dessen Struktur und Farbgebung der Künstler in seine Komposition einbezieht. So ist manches nur partiell bemalt, einzelne Motive sind ins Zentrum gerückt.
Die gedämpften Farben des Tarnstoffs treten mit den kräftigen Acrylfarben in ein Spannungsverhältnis. Die Partikel sind unglaublich exakt gemalt, auf den ersten Blick könnten es auch Drucke sein. Doch in großer Präzision ist alles mit dem Pinsel gemalt, eine große Fleißaufgabe, hinter der jedoch der künstlerische Anspruch zurückbleibt. Es ist wenig Individuelles spürbar.
Manche der behandelten Themen fügen sich allerdings gut in diesen Stil ein, etwa die Figuren aus dem Militär oder Fabrikmilieu. Anders ist das bei Landschaften oder Stillleben wie dem skurrilen Arrangement aus roter und blauer Melone. Hier geht es um das Spiel mit der Form.
Erstaunlich gut funktioniert ein Bild wie „The Sky“, das mit Abstufungen von Blau bis Weiß aufgelöste, weniger starre Strukturen zeigt. In den Schattierungen des Himmels zeigt Deng Yifu auch die Türme des World Trade Centers in New York und das erste Flugzeug, das bei ihm einem zierlichen Vogel gleicht. Ein auf den ersten Blick harmloses, fast unwirkliches Bild, das gleichzeitig schaurige Erinnerungen zurückbringt. Hier gelingt, losgelöst vom strengen Malschema, eine persönliche Auseinandersetzung.
Südwall 55. Mi.-Fr., 12-18 Uhr. Sa., 11-13 Uhr. Bis 17. März.