Der Zweite Weltkrieg aus der Sicht von Kindern

Das Theater Hintenlinks setzt in der nächsten Spielzeit einen klaren Schwerpunkt.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Vor 75 Jahren begann der Zweite Weltkrieg — ein guter Grund, sich mit dem dunklen Kapitel noch mal neu auseinander zu setzen. Im Theater Hintenlinks wird das Thema zum Schwerpunkt der ganzen Spielzeit — und zwar aus der Sicht von Kindern.

Dazu findet ab 5. Februar die Lesereihe „Verlorene Kindheit“ statt, eine Kooperation mit dem Theater Krefeld-Mönchengladbach. Die Schauspieler Daniel Minetti und Nele Jung bestreiten jeweils drei der insgesamt 15 Lesungen, die als eine Art Einleitung für die nächste Uraufführung dienen. Deren Titel passt perfekt ins Thema: „Kriegskind“.

Ziel des Theaters ist es, alte und junge Menschen zusammenzubringen: „Die Generation der Kriegskinder stirbt aus, und es ist die letzte Gelegenheit, mit diesen Menschen zu reden“, erklärt Theaterleiter Peter Gutowski. Aus diesem Grund sind junge Leute besonders angesprochen: „Wir möchten allerdings vermeiden, dass Schüler nur hier sitzen, weil sie müssen“, fügt Anuschka Gutowski hinzu.

Aus diesem Grund sind eher kleinere Gruppen, etwa Theater-AGs von Schulen, sinnvoll, so dass am Ende ein Dialog entstehen kann. Die 45-minütigen Lesungen am Mittag sind verbunden mit einem Essen. Es ist geplant, dass die Schauspieler mit den Zuschauern gemeinsam auf der Bühne sitzen.

Die Zeitzeugin Rosemarie Weber übernimmt einen Part in dem Stück „Kriegskind“. Sie kommt mit einer jüngeren Frau ins Gespräch, was auch wieder auf die Zusammenkunft der Generationen verweist. „Das dient ein Stück weit der Aufarbeitung, für die es jahrelang keinen Raum gab“, sagt Peter Gutowski.

Neben den Neuproduktionen stehen auch Stücke wie „Mäusebutter“ und „Mistero buffo“ weiter auf dem Programm.