Design an der Hochschule: Kreativ das Studium beendet

Absolventen des Fachbereichs Design der Hochschule Niederrhein zeigen ihre Werke: Bücher, Spiele und Schock-Teller.

Krefeld. Drei Streifen in grellem Gelb, Blau und Pink weisen den Weg in die Halle, wo die Absolventen des Fachbereichs Design ihre Abschlussarbeiten vorstellen. Mit "Signale 09" haben die Studenten wieder einen einprägsamen Titel gefunden, der nicht nur in den Farbstreifen sichtbar wird. Wenn auch viele der knapp zwanzig präsentierten Arbeiten nicht so farbintensiv gestaltet sind, haben sie es dennoch in sich.

Das kreative Potential, das hier sichtbar wird, erstaunt jedes Jahr aufs Neue. Neben klassischem Produktdesign bearbeiten die Studenten immer wieder ungewöhnliche Themen. So hat sich Alexandra Frohloff mit dem Phänomen der Stille auseinandergesetzt und dies visuell in Bildern und einem Buch umgesetzt. Darin findet man zum Beispiel kurze Texte über die Stille und gegensätzliche Begriffspaare wie Geborgenheit/Unsicherheit oder Leben/Tod.

Ein anderes Buchprojekt soll Kinder und Erwachsene ansprechen. "Luna die Seltsame" hat Bianca Rose ihr Buch genannt. Es erzählt die Geschichte von einer ungewöhnlichen kleinen Katze, die, von anderen ausgegrenzt, besondere Fähigkeiten entwickelt und ihren Weg findet. Die feinen Tuschezeichnungen setzen sich von den üblichen bunten Kinderbuchillustrationen angenehm ab.

Den Blick auf die steigende Zahl der Senioren hat Sarah Diehl gerichtet. Das von ihr entwickelte Brettspiel Tomo fördert geistige, motorische und sensorische Fähigkeiten. So gibt es Tastdöschen, die mit unterschiedlichen Materialien gefüllt sind. Ungewöhnlich geformt ist der Wasserspender Liquid, den Britta Müller für den öffentlichen Bereich kreiert hat. Mit seiner schwungvollen Linienführung erinnert er an eine Skulptur.

Nicht schön, sondern bewusst schockierend sind die Bilder hungernder Menschen, die Esperanza Munoz als abschreckendes Dekor für Gastronomiekeramik benutzt hat. Sie hat dazu einen festlich gedeckten Tisch aufgebaut, erst bei näherem Hinsehen findet man auf den Tellern die Bilder abgemagerter Körper. Die Designerin möchte zum Nachdenken anregen, doch die Grenze zur Geschmacklosigkeit ist hier überschritten.

"Gemeinsam für ein Paradies auf Erden" könnte zum Slogan für ein altes überirdisches Dienstleistungsunternehmen sein. Judith Heller und Stefan Imfeld haben die Katholische Kirche in Deutschland ins Visier genommen und wollen ihr mit einem rotweißen Logo ein einheitliches Erscheinungsbild verpassen.

Die Ausstellung läuft bis Sonntag. Ein Besuch lohnt sich.

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