Die Pickel sind ein Pilz
Museum Burg Linn: Die Museumsfreunde suchen weiter Paten für marode Schätze.
Krefeld. Im Schlafzimmer der von der Leyens steht ein gepolsterter Stuhl, der sein Inneres ganz nach außen stülpt. Das Schlafzimmer der berühmten Krefelder Familie befindet sich in der ersten Etage des Jagdschlosses von Burg Linn und beherbergt noch andere Schätze, die in Kürze der Vergänglichkeit anheim fallen dürften - wenn es den Freundeskreis der Linner Museen nicht gäbe. Dieser kümmert sich speziell um diesen Teil des Museumsbestandes. Gehört dieser doch der Abteilung Neuere Stadtgeschichte an, die in der Vorburg als permanente Sonderschau geplant ist. Zur Pflege, Restaurierung und Sanierung der über 20 Bilder, Kleinmöbel und anderer Objekte hatten die Museumsfreunde vor Wochen zu Patenschaften aufgerufen. Jeder interessierte Krefelder konnte sich melden und für ein Bild, ein Möbel eine Patenschaft übernehmen. Erste Erfolge sind zu vermelden. So will ein hiesiger Polsterer einen alten Kinderschaukelstuhl restaurieren. Weitere Geldspenden sind eingetroffen. "Jeder kleine Betrag hilft uns", meint Heide Gerritzen, Vorsitzende des Vereins. Sie konnte übrigens erst kürzlich von einer Geburtstagsfeier eine 1000-Euro-Spende requirieren.
Um etwa eine unbekannte Dame mit biedermeierlicher Kopfhaube aus der Zeit um 1830 von ihren Gesichtspickeln, die in Wirklichkeit ein wuchernder Pilz sind, zu befreien, bedarf es nur weniger hundert Euro. Die Dame im Bildoval stammt aus dem Nachlass der von der Leyens, der Künstler ist unbekannt.