Theaterferien: Ein Gitter gegen Pinkler

Lüftung und Brandschutz: Handwerker nutzen Spielzeitpause. Wände werden „geimpft“.

Krefeld. Größere Reparaturen sind in den Theatern während der Spielzeit schlechterdings kaum möglich. Das gilt auch für das Krefelder Haus. Dort wartet eine ganze Liste von Baumaßnahmen auf Erledigung - bis zum 7. September, wenn die neue Saison durch die Opernpremiere "Aida" eröffnet wird.

Wie in den Jahren zuvor müssen die technischen Anlagen überprüft werden. In Sachen Brandschutz geht es weiter mit dem weiteren Einbau von Türen und der "Ertüchtigung" etwa der Sprinkler- und der Lüftungsanlagen, wie Eva-Maria Eifert von der Abteilung Gebäudeservice erklärt. Auch in Sachen Fluchtwege sind Arbeiten notwendig.

Nicht vorhersehbar allerdings war, dass die Requisite des Hauses im Basement an der Färberstraße saniert werden muss. Wie berichtet, waren die Wände durch dort urinierende Personen der Drogenszene durchtränkt worden, so dass es durch die Decke nässte und sich ein unerträglicher Gestank verbreitete - einmal ganz abgesehen vom Anblick heruntergelassener Hosen.

In den nächsten Tagen soll an dieser besonders schäbig aussehenden Seite des Hauses anstelle des bisherigen Bauzauns ein festes Absperrgitter angebracht werden, um die "Szene", die abends auch schon mal Theatergänger belästigt, auszusperren. Außerdem wurde eine Spezialfirma mit der Desinfektion der Räume beauftragt. Auch die Gerüche sollen beseitigt werden. Die Wände werden in bis zu sechs Intervallen mit einem besonderen Mittel "geimpft", wie Eva-Maria Eifert gegenüber der WZ meinte: "Wir haben da schon gute Erfahrungen gemacht."

Eine zweite, nicht besonders attraktive Seite des Stadttheaters, die Flanke zum Neubau der Mediothek, wird noch bis zum Ende der nächsten Spielzeit bestehen bleiben: die Plastikplanen, die anstelle der abgerissenen Ziegelwandfassade das Haus vor Regen schützen soll. Bekanntlich hatten sich beim Bau der Mediothek in der Fassade Risse aufgetan. Wie sich herausstellte, hatte man Bau des Theaters auf ein ungenügendes Fundament gesetzt. Die gesamte Fassade soll erst im nächsten Jahr, während der einjährigen Schließzeit des Hauses, saniert werden. Kulturdezernent Roland Schneider verweist auf "vermeidbare Nebenkosten".