Im Theater stinkt es nach Urin
Die Stadt ist angesichts des Szenetreffs vor dem Theater ratlos. Ingenieure warnen vor Gebäudeschäden.
Krefeld. Es stinkt zum Himmel im Theater. Schuld daran sind die betrunkenen Gestalten der Drogenszene auf dem Theaterplatz, die ungeniert ihre Notdurft am Gemäuer des Theaters verrichten.
Das hat nun ungeahnte Folgen: Ein Ingenieurbüro, das mit Untersuchungen am maroden Theaterbau beauftragt worden war, hat Feuchtigkeitsschäden an der Decke der Requisitenwerkstatt festgestellt - verursacht durch eintretenden Urin. Gebäudeschäden sind die Folge. Ein entsprechender Brief liegt der Stadtverwaltung vor.
Das hat den Kultursprecher der SPD, Klaus Kokol, veranlasst, sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Er spricht von "ekelerregenden Zuständen" und gefährdeter Gesundheit der Theatermitarbeiter. Bei allem Verständnis für die hilfsbedürftigen Menschen der Szene, so Kokol: "Damit muss Schluss sein." Er hat kein Verständnis für den Oberbürgermeister, der sich in dieser Sache "ratlos" gezeigt habe. Kokol vermutet, dass in nächster Zeit wegen dieses Problems sogar Theaterräume an der Färberstraße geschlossen werden müssen.
Die Theaterleute wissen schon lange von diesem ekelerregenden Skandal. So stellt die Requisite schon lange keine Praktikanten mehr ein, weil sie diesen den Anblick bestimmter männlicher Körperteile ersparen muss. Christian Tombeil, Jens Pesels Stellvertreter: "Die Stadt hat ein Problem. Vielleicht nutzt es was, dass die Dinge an die Öffentlichkeit kommen." Kulturdezernent Roland Schneider, der sich schon persönlichen Konfrontationen auf der "Platte" ausgeliefert sah: "Nichts hat genutzt. Nächste Woche wird, zum bestehenden Zaun, die gesamte Terrasse abgesperrt."
Als gestern mal wieder der Bus der "gläsernen" Polizeiwache vorfuhr, waren die Pinkler verschwunden. Die Polizei ist weiterhin froh über die an dieser Stelle leichter zu beobachtende Szene.