Ein letzter Blick auf den Block von Beuys?
Kunst-Symposion: Experten diskutieren heute und morgen noch einmal das Gesamtkunstwerk.
Krefeld. "Wir wollen noch einmal die Aufmerksamkeit auf eine einzigartige Installation richten, für deren Erhalt zu kämpfen lohnt, sagt Museumsdirektor Martin Hentschel. Er meint die Werkgruppe von Joseph Beuys, die der Künstler selbst in zwei Räumen des Museums aus mehreren Einzelwerken zu einer raumbezogenen Installation zusammengefügt hat. Die meisten Teile der Installation gehören zur Sammlung Lauffs, die gerade teilweise für immense Beträge verkauft wurde. Die Beuys-Werke sind bisher vom Verkauf ausgenommen. Keiner weiß, wie lange noch.
Kuratorin Sabine Röder hat ein Symposion mit ausgewiesenen Beuys-Experten organisiert, das die Aufmerksamkeit herstellen soll. Die Referenten beleuchten alle verschiedene Aspekte der Beuys-Räume, sind sich aber wohl darin einig, dass ein Zerschlagen des Komplexes einen unersetzbaren Schaden anrichten würde. Dem Kunstinteressierten wird so die Möglichkeit geboten, mit Hilfe der Experten noch einmal die Auseinandersetzung mit Beuys zu suchen.
Das Symposion beginnt am Freitag, 16. Januar, um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) mit dem Vortrag des ehemaligen Beuys-Schülers und Experten Johannes Stüttgen. Am Samstag referieren die Kunsthistoriker U We Klaus (10 Uhr), Dieter Koepplin (11.30 Uhr), Andreas Schahhorn (14 Uhr), Franz-Joachim Verspohl (15 Uhr) sowie der Kunstkritiker Thomas Wagner (16.30 Uhr). Während des Symposions sind die Räume des Museums für die Teilnehmer zugänglich. Für den Besuch der Diskussionsrunde sind noch Karten erhältlich.
Wir warten schon seit Monaten, sagt Hentschel, darauf angesprochen, ob sich die Sammlungseignerin Helga Lauffs schon zum Schicksal der Beuys-Werke geäußert habe. Über den Rechtsanwalt sei man aber in ständigem Kontakt. Über den Preis für die Werke könne man nur spekulieren, das wolle er nicht. Man warte halt auf ein Angebot, sagt Hentschel, ist sich aber sicher, dass "Krefeld nicht darum herumkommen wird, einen wesentlichen finanziellen Beitrag zu leisten. Immerhin hätten schon die Kunststiftung des Landes NRW und die Kulturstiftung der Länder signalisiert, dass sie einen Ankauf unterstützen würden.